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Talpost Lambrecht
Ausgabe 42/2022
Stadt Lambrecht (Pfalz)
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Ehemalige Webschüler am Ort ihrer Ausbildung

Dieser kleine, aber feine „Rest der Ehemaligen“ ist nebst Ehefrauen noch erhalten und besuchte die Museenräume im Zunfthaus.

Die Standarte der Burschenschaft „Textilia in Palatia“ hängt im kleinen Museum.

Burschenschaft „Textilia in Palatia“ und Nichtkorporierte besuchten Lambrecht und feierten ein Wiedersehen

Die ehemaligen Webschüler unter Führung der Burschenschaft Textilia in Palatia, konnten am 5. Oktober 2022 nach einer langen Coronapause endlich wieder einmal der Stadt Lambrecht einen Besuch ermöglichen. Der Besuch galt dem Zunfthaus, primär den beiden kleinen, aber feinen Museenräumen unter dem Dach des Hauses, dem Textilmuseum und der Palatenstube der Burschenschaft.

Geschichte der Freien Burschenschaft der Textilia in Palatia

Am 17. Juli 1959 trafen sich Studierende der Ingenieur- und Fachschule zur Gründung einer Freien Burschenschaft in der damaligen Gaststätte "Wittelsbacher Hof". Die Gründungsmitglieder waren Georg Stehr v/o Bacchus, Manfred Wachter v/o Fass, Hermann Becker v/o Zeuss und gaben der Neugründung den Namen „Textilia in Palatia“, also ein Bund von „Textilern“ in der Pfalz. Ihr Anliegen war, über gelegentliche Semestertreffen hinaus, auch nach dem Studium mit einem Kreis von Kameraden in Kontakt zu bleiben. Dass man sich „Freie Burschenschaft" nannte, entsprach dem Sinnbild der Burschenschaft für das Farben tragende Studententum, jedoch ohne Bindung an übergeordnete burschenschaftliche Gesetze und politischer Zielsetzung.

Als dann die Staatliche Textilingenieur- und Fachschule nach Kaiserslautern verlegt wurde, konnte die Gründung nicht weiter aufrechterhalten werden und mangels Nachwuchs geriet sie augenscheinlich in Vergessenheit.

Erst 1998 wurde durch Initiative von einigen Alten Herren zusammen mit ehemaligen Studierenden die Verbindung zu neuem Leben erweckt. Man traf sich wieder zu jährlich stattfindenden Stiftungsfesten. Aus alter Tradition wurden auch die Nichtkorporierten, also alle „Webschüler", die nicht der Verbindung angehörten, herzlich eingeladen. Bei dieser Gelegenheit wurde mit der „Textilia in Palatia“, der Verbandsgemeinde und dem Förderverein Sauerbrunnen-Denkmalpflege der Stadt Lambrecht eine gemeinsam finanzierte Gedenktafel enthüllt, die mit allen wesentlichen Daten und Fakten an die ehemalige "Webschule", der heutigen Verbandsgemeinde-Verwaltung Lambrecht, erinnert.

2007, zum 50. Stiftungsfest, ermöglichte der Bürgermeister der Stadt Lambrecht, Michael Stöhr, die Eröffnung der „Palatenstube" und des "Textilmuseums". Die ehemaligen Studenten der „Textilia in Palatia“ und alle "Webschüler", danken der Stadtverwaltung Lambrecht für die Bereitstellung der Räume im heutigen Zunfthaus, als Erinnerung an die ehemalige Webschule.

Die Gestaltung der beiden kleinen Museenräume wurden von den "Alten Herren" der Studentenverbindung für die Palatenstube und das Textilmuseum unter der Leitung von Direktor Even, vorgenommen.

Die ehemaligen Webschüler wollen den Geist der Burschenschaft erhalten, ansonsten aber die Treffen nicht mehr nach Gesetzen einer Verbindung, sondern eher als Treffen "Alter Herren" verstehen. Im Vordergrund steht das Zusammensein der Palaten mit den Wenigen, aber treuen, ehemaligen "Webschülern", führte der AH-Senior Karl Ziegelmann aus.

Nach Absprache können die Räume besichtigt werden, zumal auch „ein wenig Geschichte“ der ehemaligen Tuchmacherstadt Lambrecht zu erfahren ist..