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Talpost Lambrecht
Ausgabe 42/2024
Stadt Lambrecht (Pfalz)
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Traum der Wallonenstraßen-Bebauuung endet in einem Luxus-Parkplatz

Nicht zufrieden war der städtische Bauausschuss über die Entwürfe des Parkplatzes in der Wallonenstraße

Momentan parken auf dem unbefestigten Platz in der Wallonenstraße ohne Reglementierung mehr als 30 PKW

Auf der vorgesehenen Fläche sollen 21 Parkplätze für 620.000 Euro entstehen – Stadt mit Planentwurf unzufrieden

Lambrecht. (ve) Der Traum einer attraktiven Wohnbebauung gegenüber dem Zunfthaus auf einer rund 800 Quadratmeter großen Fläche, die durch einen Häuserabriss entstand, war geplatzt, als der Stadtrat entschieden hatte, hier einen Parkplatz anzulegen. Es war zuvor ein teurer Architektenwettbewerb gestartet, der nicht zum Ziel führte. Auch mit der Suche nach einem Investor hatte die Stadt das Pech gepachtet. Der Investor erwarb das Gelände, sah sich aber außerstande das Vorhaben zu finanzieren, weshalb das Grundstück rückabgewickelt wurde, sich also im Besitz der Stadt wieder befindet und dadurch viel Zeit vergeudet worden war. Vor 16 Jahren begann die Planung und nun droht das Ende der Übernahme von 75 Prozent der Baukosten Ende dieses Jahres.

Aktuell wurde durch das beauftragte Ingenieurbüro Deubert offenbar unter Zeitdruck mit „heißer Nadel“ ein Plan des Parkplatzes zusammengeschnürt, der nicht die Zustimmung des städtischen Ausschusses fand. So wurde der vorgegebene Freizeitbereich als kleiner „Zunftplatz“ mit einer Sichtachse zur Klosterkirche nicht nach Wunsch ausgearbeitet. Die Aufenthaltsqualität von Touristen und Einheimischen auf den Zunftplatz werde vermisst, führte die Beigeordnete Tanja Bundenthal-Beck aus und sie brachte es auf den Punkt: „Zu wenig Platz für viel Geld“. Mit den Worten an die Planerin, eine innovative Lösung zu suchen, sei dringend erforderlich. Durch den Geländezuschnitt entsteht zudem ein Gefälle von acht Prozent wodurch Stützmauern erforderlich würden.

Nach dem momentanen Planungsstand wird Platz für 21 Parkplätze geschaffen – weit weniger als beim momentanen wilden Parken zur Verfügung stehen. Die Parkfläche soll aus Rasensickersteinen bestehen, Bäume sorgen für einen Kühlungseffekt, ein Fahrradstellplatz und Elektroladesäulen sind vorgesehen. Klaus Nowotny (CDU) empfahl, das Metzgergässchen mit in die Planung einzubeziehen, um es gleichzeitig aufzuwerten.

Ausschussmitglied Elias Hilgert (CDU) haderte mit Kosten von 30.000 Euro je Parkplatz. Nach seiner Meinung sei ein Parkdeck mit einem oder zwei Geschossen zu schaffen, dann könnte auch der Parkbedarf gedeckt werden. „Keine Chance solch ein Projekt zu verwirklichen“, antwortete die Beigeordnete Tanja Bundenthal-Beck. Der Stadtrat habe bereits beschlossen, hier einen Parkplatz anzulegen, der Plan samt der Beantragung des Zuschusses liegt der ADD bereits vor. Stadtbürgermeister Andreas Ohler (CDU), der den Aufgabenbereich „Gemeindestraßen“ übernommen hat, sieht die Gestaltung des Parkplatzes in Frage gestellt. Das Geld könne sinnvoller in die allgemeine Straßensanierung eingebracht werden. Auf jeden Fall werde der Stadtrat dem Planer auftragen, zu einer kostengünstigeren Lösung zu finden.