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Talpost Lambrecht
Ausgabe 43/2025
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Gemeinsam für die Geißbock-Tradition – Lambrecht und Deidesheim rücken näher zusammen

Mit viel Begeisterung und stilechten Kostümen führte die Lambrechter Abordnung des Verkehrsvereins die historische Geißbocktradition im Festumzug an. Dahinter folgte die Abordnung von Deidesheim

Ausgelassene Stimmung auch in der Deidesheimer Gruppe Deidesheimer Brautpaar Kathrin und Michael Mansmann. Stadtbürgermeister von Lambrecht (Pfalz) Andreas Ohler,  Beigeordnete der Stadt Lambrecht(Pfalz) Tanja Bundenthal-Beck sowie Peter Weiß im Kostüm eines Lambrechter Stadtschreibers

Für den Festumzug stellte die Deidesheimer Gruppe das symbolische Brautpaar: Kathrin und Michael Mansmann. Hier zusammen mit  Lambrechter Stadtbürgermeister Andreas Ohler

Steigerer Markus Wahl mit Stadtbürgermeister von Lambrecht (Pfalz) Andreas Ohler und Vertreter der Deidesheimer Geißbock-Jugend

Ein starkes Zeichen der Verbundenheit – Lambrecht und Deidesheim gemeinsam beim Festumzug und wie hier beim traditionellen Gruppenfoto

Lambrecht/Deidesheim. (hk) Mit dem traditionellen Heimatabend in Lambrecht am Pfingstsonntag beginnen alljährlich die Feierlichkeiten rund um die Geißbock-Tradition – ein jahrhundertealter Brauch, der die pfälzischen Orte Lambrecht und Deidesheim auf einzigartige Weise verbindet.

In diesem Jahr steht die Pflege des Brauchtums unter einem neuen Zeichen: Bürgermeister Andreas Ohler und Dieter Dörr haben sich darauf verständigt, künftig enger zusammenzuarbeiten, um die Geißbocktradition lebendig zu halten und weiterzuentwickeln.

„Wir müssen mehr zusammenstehen, wenn wir diese Tradition bewahren wollen“, betont Bürgermeister Ohler. „Die Geißbocktradition ist ein Symbol für unsere gemeinsame Geschichte – und für unsere Zukunft“, ergänzt Dörr.

Ein Brauch mit Geschichte und Zukunft

Die Tradition, einen „gut gehörnten und gut gebeutelten Geißbock“ durch das jüngste Lambrechter Brautpaar an die Stadt Deidesheim zu übergeben, soll künftig von beiden Städten mit frischen Ideen und vereinten Kräften weitergeführt werden.

Rund um Pfingsten ist in beiden Orten viel los: Auf den Heimatabend am Pfingstsonntag folgt der Geißbockmarsch am Dienstag nach Pfingsten – rund 14 Kilometer von Lambrecht durch den Pfälzerwald nach Deidesheim, voller Symbolkraft und Gemeinschaft. Den Höhepunkt bildet dort die öffentliche Versteigerung des Geißbocks auf der Rathaustreppe. Alle fünf Jahre werden zudem in Lambrecht die großen Geißbockfestspiele auf der Freilichtbühne gefeiert – das nächste Mal im Jahr 2028.

Als immaterielles Kulturerbe ausgezeichnet

Die Geißbock-Tradition geht bis ins 15. Jahrhundert zurück und entstand als Entschädigung für Weiderechte im Deidesheimer Wald. Seit 2025 gehört sie zum bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der Deutschen UNESCO-Kommission. Diese Anerkennung würdigt sowohl den historischen Wert als auch die lebendige Bedeutung des Brauchs in der heutigen Gesellschaft.

Zeichen der Verbundenheit

Ein sichtbares Zeichen der neuen Zusammenarbeit setzte Bürgermeister Ohler in diesem Jahr beim Winzerfestumzug in Neustadt an der Weinstraße. Auf Einladung der Schauspielgruppe Deidesheim begleitete er das symbolische Geißbockpaar Kathrin und Michael Mansmann, während Mitglieder und Freunde des Verkehrsvereins Lambrecht in historischen Kostümen vorneweg liefen. Gemeinsam boten sie den Zuschauern ein eindrucksvolles Bild der pfälzischen Brauchtumspflege.

Die Einigkeit zwischen Ohler und Dörr gilt als starkes Signal: Die Geißbock-Tradition soll als lebendiges Volksfest weitergetragen werden – mit neuen Impulsen, aber im Geist der alten Werte. Denkbar sind gemeinsame Veranstaltungen, eine stärkere Einbindung der Jugend und eine moderne Vermittlung der abwechslungsreichen Geschichte.

„Die Geißbocktradition gehört uns allen“, sagt Dörr. „Und gemeinsam sorgen wir dafür, dass sie auch in Zukunft begeistert.“