Nach den Vorstellungen der prot. Kirchengemeinde soll die Stadt die Gebäudeträgerschaft der Kita Arche Noah übernehmen. Das Gebäude, das einstöckig von der Matthias-Erzberger-Straße aus erreicht wird, ist im rückwärtigen Teil zum Spielplatz zweigeschossig. Ein Gutachten wurde in Auftrag gegeben zu ermitteln, ob eine Aufstockung des Gebäudes möglich ist.
Die seit langer Zeit schwelende Frage über die Zukunft der Lambrechter Kindergärten „kochte“ im Haupt- und Finanzausschuss der Stadt wieder auf. Bekanntlich hat die prot. Kirchengemeinde mitgeteilt, dass die Stadt Lambrecht die Gebäudeträgerschaft der Kita „Arche Noah“ übernehmen soll, damit die 72 Plätze nicht verlorengehen. Stadtbürgermeister Karl-Günter Müller war offenbar nicht sehr erfreut und er empfahl in der Vergangenheit, vor einer Übernahme „zweigleisig“ zu verhandeln, um die beste Lösung zu finden. Eine Möglichkeit bestand in einer Erweiterung der „Arche Noah“, doch die Stadt favorisierte einen Neubau neben dem Gemeinschaftshaus. Eine Entscheidung muss dringend fallen, denn es musste bereits eine Gruppe mit 18 Kindern provisorisch im Erdgeschoss des Gemeinschaftshauses untergebracht werden. Es ist damit zu rechnen, dass die Zahl der Kinder, die Anspruch auf einen Kita-Platz haben, weiter ansteigt. Aktuell werden in Lambrecht 173 Betreuungsplätze in den drei Kindergärten angeboten.
Während die Ratsmehrheit für einen Neubau eines Kindergartens beim Gemeinschaftshaus votierte, wurde parallel vom Stadtrat die Planung der prot. Kirchengemeinde zur Erweiterung der Kita Arche Noah abgelehnt. Man war der Meinung zuvor ein Gutachten erstellen lassen. Dieses soll nun nach einer längeren Wartefrist wegen Erkrankung des Gutachters in der Sitzung des Stadtrates am 14. November 2023 vorgestellt werden. Das Gutachten soll Auskunft geben über das Kosten-Nutzen-Verhältnis bei einem Umbau, bzw. bei einem Abriss und einem Neubau, ebenso wird in das Gutachten die notwendige Gruppenzahl einfließen.
Stadtbürgermeister Karl-Günter Müller und auch die Ausschussmitglieder sahen in allen angedachten Lösungen immer das Wohl der Kinder im Mittelpunkt, zumal mit einer Bauzeit von zwei bis drei Jahren gerechnet werden muss und in dieser Zeit die Kinder Einschränkungen in Kauf nehmen müssten. Peter Seelmann (CDU) meinte, die Botschaft müsse heißen: die Stadt soll die Gebäudeträgerschaft übernehmen und auf dem Weg zu dieser Entscheidung nicht länger „herumeiern“, sondern immer das Kindeswohl im Vordergrund sehen.
Vielleicht kann die eigentlich als wenig spektakulär zu beurteilende Entscheidung zur gemeinsamen Reparatur eines Abflussrohrs den Weg in die Kindergarten-Zukunft in Lambrecht ebnen: Die Schmutzwasserleitung in dem Gebäude der Kita Arche Noah musste ersetzt werden. Dazu traf man sich zu einem „Runden Tisch“ unter Anwesenheit der Stadt, des Presbyteriums und von Vertretern der Kreisverwaltung und der Kommunalaufsicht. Dabei hatte Stadtbürgermeister Karl-Günter Müller den Vorschlag unterbreitet, die Kosten zu teilen. Diesem Vorschlag stimmte das Presbyterium nach einer Dringlichkeitssitzung zu und die Kommunalverwaltung hat der Reparatur „unter Zurückstellung von Bedenken“ zugestimmt und eine Kostenübernahme von 40 Prozent des Gesamtbetrages von 16.000 Euro zugesichert. Nach Abzug der Kreismittel werden die restlichen Kosten je zur Hälfte von der Kirche und der Stadt getragen.