Der November ist ein stiller Monat mit vielen Gedenktagen. Der Volkstrauertag am Sonntag, einer der wenigen staatlichen Gedenktage, gehört dazu. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge wird – wie jedes Jahr – um 13.30 Uhr die zentrale Gedenkstunde im Deutschen Bundestag organisieren, die ARD überträgt live. Auch in der Verbandsgemeinde Lambrecht finden Gedenkfeiern statt.
Die feierliche Zeremonie in diesem Jahr steht im Zeichen der Erinnerung an den Angriffs- und Vernichtungskrieg in Ost- und Südosteuropa, der Millionen Opfer gefordert hat. Er begann vor 80 Jahren mit der Besetzung von Jugoslawien und Griechenland sowie dem Überfall auf die Sowjetunion. Den Kampfhandlungen folgte ein hartes Besatzungsregime. Widerstand wurde unterdrückt und mit Vergeltungsmaßnahmen bestraft, die häufig auch Unbeteiligte trafen. Im Zuge des deutschen Vormarsches weitete das NS-Regime die Verfolgung und gezielte Ermordung ganzer Bevölkerungsgruppen aus. Mit der Wende im deutsch-sowjetischen Krieg schlug die grausame Kriegsführung gegen die deutschen Soldaten, aber auch gegen die deutsche Zivilbevölkerung zurück.
Die Zahl der Toten und Vermissten geht in die Millionen. Viele Wunden dieser Gewalterfahrung konnten bis heute nicht heilen. Trotzdem haben sich mit dem Fall des Eisernen Vorhangs nach 1989 wieder viele Beziehungen in Ost- und Südosteuropa, vor allem auf der zivilgesellschaftlichen Ebene, entwickelt.
Die wechselseitige Unterstützung in der Pflege der Kriegsgräberstätten ist ein wichtiges Feld der praktischen Zusammenarbeit und des gemeinsamen Gedenkens.