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Talpost Lambrecht
Ausgabe 45/2023
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Zeitliches Geschehen um den Separatistenüberfall auf Lambrecht

25. Oktober 1923: Der SPD-Reichstagsabgeordnete Johannes Hofmann und zwei Parteifreunde erklärten die Pfalz als „selbstständigen Staat im Rahmen des Reiches“. Als Gründe galten die schlechte Versorgungslage in der Region sowie der Konflikt zwischen Bayern und dem Reich. Am 26. Oktober wurde die Aktion jedoch wieder abgebrochen.

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5. November 1923: Mit der Besetzung des Stadthauses von Kaiserslautern begann die Machtübernahme durch die Separatisten. In den folgenden Tagen erfolgte die Besetzung aller pfälzischen Städte und Gemeinden – außer Lambrecht.

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8. November 1923: Die Stadt Lambrecht wehrt den Separatistenüberfall ab und beklagt drei tote Bürger, auf Seiten der Separatisten sind zehn angreifende Männer gefallen.

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12. November 1923: In Speyer wird die „Autonome Republik“ für die gesamte Pfalz ausgerufen. Präsident ist der Landwirt und Bauernführer Franz Josef Heinz aus Orbis, genannt „Heinz Orbis“.

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15. November 1923: Einführung der Rentenmark und Stabilisierung der Währung nach der Super-Inflation. Die Arbeitslosenzahl in der Pfalz betrug noch 85.000, einige Tage zuvor waren es noch 118.000.

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9. Januar 1924: Heinz Orbis wird in der Gaststätte „Wittelsbacher Hof“ in Speyer von einem antiseparatistischen Kommandotrupp ermordet. Sein Nachfolger als Präsident der Autonomen Pfalz wurde der Stellvertreter Adolf Bley.

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12. Februar 1924: In Pirmasens kommt es zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen der Bevölkerung und den Separatisten, die sich im Bezirksamt verbarrikadierten. Das Gebäude wird durch die wütende Menge angezündet, fliehende Separatisten werden ermordet. 16 Separatisten und sechs Angreifer aus Reihen der Bevölkerung kommen ums Leben.

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14. Februar 1924: Der Spuk der Separatisten ist zu Ende. Die alliierte Rheinlandkommission entsendet einen Sonderausschuss in die Pfalz, der die Regierung der Separatisten veranlasst, am 17. Februar 1924 ihren Rücktritt zu erklären.