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Talpost Lambrecht
Ausgabe 45/2025
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November – Zeit der Stille und des Lichts

Der November hat von Natur aus einen schweren Stand. Schon sein Name klingt nach Nebel, Nässe und kurzen Tagen. Er gilt als der „graue Monat“, als Zwischenzeit zwischen goldenem Herbst und festlichem Advent. Und doch – wer genau hinschaut, entdeckt in diesem Monat stille Schönheiten und überraschende Momente des Lichts.

Wenn sich morgens Nebelschwaden über die Täler legen und der Wald in gedämpften Farben leuchtet, dann hat das seinen ganz eigenen Reiz. Nicht selten schenkt uns der November sogar noch ein paar milde, sonnige Tage – der sogenannte „Martinssommer“. Eine letzte freundliche Geste des Jahres, bevor der Winter endgültig Einzug hält.

Traditionell ist der November aber auch ein Monat des Gedenkens. Allerheiligen, Allerseelen, Volkstrauertag und Totensonntag laden dazu ein, innezuhalten und derer zu gedenken, die nicht mehr unter uns sind. Es ist eine Zeit der Erinnerung, aber auch der Dankbarkeit.

Und mitten in all der Besinnlichkeit blitzt am 11.11. ein ganz anderer Ton auf: Mit dem Martinstag und dem Beginn der Fastnachtssaison zieht für einen kurzen Moment Fröhlichkeit und Lachen ein – ein farbiger Tupfer im sonst so stillen November.

Wenn draußen der Wind um die Häuser pfeift und die Dunkelheit früh hereinbricht, wird das Daheimsein umso wertvoller. Man genießt die Wärme in den eigenen vier Wänden, greift wieder öfter zu einem Buch oder führt lange Gespräche bei einer Tasse Tee. Der November lädt ein zur Ruhe, zum Nachdenken und zum Kraftsammeln – bevor die Lichter des Advents uns wieder hinaus in die geschmückten Straßen locken.

Vielleicht ist der November also gar nicht so trüb, wie sein Ruf vermuten lässt. Er ist schlicht – aber ehrlich. Und gerade darin liegt sein Zauber.