Buntes Laub im Herbst
Wenn der Herbstwind kräftig weht, sammelt sich auch das Laub auf den Gehwegen, das anschließend mühsam entfernt werden muss.
Schön anzusehen aber mühsam zu entfernen
Laubbäume färben im Herbst ihre Blätter, bis sie diese schließlich abwerfen. Oft genügt schon ein Windhauch, um die Blätter vom Ast zu pusten, doch Sturmböen am Wochenende haben die Blätter weitgehend von den Laubbäumen geblasen. Bis zu 25 Kilogramm Laub wirft eine Rosskastanie im Schnitt zu Boden. Eine Birke sogar noch mehr: 28 Kilogramm.
Irgendwann ragt dann das Geäst kahl und nackt in den herbstgrauen Himmel. Entblättert überleben Laubbäume die nächsten Monate. Sie müssen Vorkehrungen treffen. Vor allem, weil die Temperaturen sinken und die Tage kürzer werden. Weniger Licht bedeutet: Der Baum fährt die Photosynthese zurück – der Vorgang, bei dem er das Kohlendioxid der Luft und Wasser in Traubenzucker und Sauerstoff umwandelt. Das gelingt dank des grünen Farbstoffs in den Blättern, Chlorophyll genannt. Und eben vor allem im Frühling und Sommer, wenn die Sonne viel energiereiches Licht Richtung Erde schickt und im Boden genügend Wasser steckt.
Der Baum baut im Herbst das Chlorophyll ab und lagert es für den "Nachwuchs" bis zum Frühjahr in den Wurzeln, Ästen und im Stamm ein. Der Effekt: Nun kommen die gelben, roten und orangefarbenen Pigmente zum Vorschein. Diese Farbstoffe stecken in den Blättern, wurden bislang aber vom Chlorophyll verdeckt. Außerdem bildet der Baum nun auch Anthozyane – die die Blätter auf ihre alten Tage rot leuchten lassen. Bis diese schließlich zu Boden segeln, wie in diesen Tagen.
Während das Laub auf Straßen und Gehwegen weggekehrt oder mittels von Laubbläsern weggepustet wird, ist Laub im Wald ein gefundenes Fressen für Tausendfüßer, Asseln, Springschwänze, Milben, Ohrwürmer. Die Winzlinge machen sich darüber her, knabbern Löcher hinein, größer und größer, bis nichts als feines Blattgerippe übrigbleibt. Regenwürmer ziehen die Reste in die Tiefe, zermalmen sie und schleusen sie durch ihren Darm.