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Talpost Lambrecht
Ausgabe 46/2025
Stadt Lambrecht (Pfalz)
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Schöne Ansichten auf alten Postkarten

von Harald König

Wallonenstraße um 1908

Aus der großen Postkartensammlung von Udo Grimm stammt diese besondere Karte mit der Ansicht der Wallonenstraße, geschrieben 1908. Zur besseren Orientierung: Am rechten Bildrand steht das alte Zunfthaus, das heutige Rathaus. Der Blick geht von der Gerberstraße hinunter zur Färberstraße.

Die ersten Häuser auf der linken Seite existieren heute nicht mehr – dort befindet sich inzwischen der viel diskutierte Parkplatz.

Die früher „Große Gasse“ genannte Wallonenstraße wurde vermutlich im frühen 17. Jahrhundert im Zuge der Ansiedlung der aus ihrer Heimat vertriebenen wallonischen Protestanten in St. Lambrecht angelegt. Sie verbindet die Färberstraße mit der Walkstraße.

Um das Jahr 1908 ging es hier lebhaft zu: In der Straße gab es einen Arzt, die Wirtschaft von Karl Bitsch, zwei Tuchhandlungen, ein Lebensmittelgeschäft mit Spezerei- und Kolonialwaren, eine Manufaktur- und Kurzwarenhandlung. Außerdem wohnten dort ein Kohlenhändler, ein Karussellbesitzer, ein Küfer, ein Schlosser und ein Fuhrwerksbesitzer. Eine Butter- und Eierhandlung war ebenso zu finden wie eine Glas- und Porzellanhandlung sowie eine Schleiferei und Poliererei. Auch einer der beiden Lambrechter Leichenbeschauer hatte hier seinen Wohnsitz.

Den handschriftlichen Text auf der Rückseite der Ansichtskarte überlasse ich gern den Kurrent- und Sütterlin-Spezialisten unter den Talpost-Leserinnen und -Lesern – die Transkription dürfte auch diesmal kein großes Problem sein. Wer dennoch Hilfe braucht, findet auf der vorletzten Seite dieser Talpost-Ausgabe die Auflösung.