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Talpost Lambrecht
Ausgabe 47/2023
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Im Gedenken für die Opfer von Krieg und Gewalt

Am Ehrenmal mit der „Trauernden“ legten die Vertreter von Kreis, Verbandsgemeinde, Stadt, Organisationen und Vereinen Kränze zum Gedenken an die Gefallenen zweier Weltkriege nieder, wobei auch der Opfer von Gewaltherrschaft gedacht wurde.

In diesem Jahr gedachte die Stadt Lambrecht mit einem Blumengruß am Erinnerungs-Sandsteinfindling der vor einhundert Jahren bei einem Separatistenüberfall auf Lambrecht ums Leben gekommen drei unschuldigen Lambrechter Bürgern.

Mit zahlreichen Kränzen wurde im Rahmen der zentralen Veranstaltung in Lambrecht den Opfern von Krieg und Gewalt am Volkstrauertag gedacht

Zentrale Gedenkfeier der Verbandsgemeinde und Stadt Lambrecht – Den Toten des Separatistenüberfalls vor hundert Jahren gedacht

In der Friedhofhalle und am Ehremal der Stadt Lambrecht gedachten im Rahmen der zentralen Veranstaltung die Vertreter der Verbandsgemeinde und der Stadt Lambrecht im Beisein von eingeladenen Bürgern den Opfern von Krieg und Gewalt. In Ansprachen wurde für eine Kultur des Dialogs und der Versöhnung sowie den Einsatz für Demokratie, Menschenrechte und Toleranz geworben. Die Gedenkfeier wurde musikalisch umrahmt durch das K.u.K. Blechbläserquintett. Stadtbürgermeister Karl-Günter Müller erinnerte an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Er wies auf die Sinnlosigkeit blutiger Konflikte in der Welt hin, Generationen hätten für die Freiheit gekämpft und gelitten und man müsse erkennen, dass der Frieden keine Selbstverständlichkeit ist.

Am diesjährigen Volkstrauertag gedachte man auch seitens der Stadt den drei unschuldigen Lambrechter Bürgern, die genau vor hundert Jahren Opfer des Separatistenüberfalls auf Lambrecht wurden. Am 8. November 1923 stellte sich Lambrecht als einzige Stadt in der Pfalz der separatistischen Bewegung entgegen, um die Pfalz aus dem damaligen Deutschen Reich auszugliedern. Lambrecht verbarrikadierte sein Stadthaus gegen die Freischärler und musste eine Strafexpedition erleiden, die zurückgeschlagen wurde. Die Stadt Lambrecht bestattet die drei Toten in einem Ehrengrab, heute erinnert ein Sandsteinfindling an die Ereignisse vor hundert Jahren.

Pfarrer Rainer Brechtel beklagte die Kriege in aller Welt, vor allem auch in der Ukraine und Israel. Der Friede sei das wertvollste Gut, für Völkerverständigung müsse stets geworben werden, Kinder hätten ein Recht in Frieden und Freiheit aufzuwachsen, wobei er persönliche Erlebnisse schilderte. Pfarrer Brechtel zitierte das Gedicht von Friedrich Bonhoeffer, „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag“ das der Widerstandskämpfer in einem Brief aus dem Gefängnis schrieb.

Es folgte der gemeinsame Gang zum Ehrenmal, wo Kreisbeigeordneter Timo Jordan die Totenehrung mit dem Gedenken an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker sprach. Für den erkrankten Gemeindereferenten Michael Kolar sprach Pfarrer Frank Wiehler ein Gebet. Am Ehrenmal legten Kreisbeigeordneter Timo Jordan, Verbandsbürgermeister Gernot Kuhn, Stadtbürgermeister Karl-Günter Müller, die Freiwillige Feuerwehr, das Deutsche Rote Kreuz, die Schützengesellschaft Lambrecht und der VdK Sozialverband Kränze nieder. Das K.u.K. Blechbläserquintett spielte zum Abschluss der Feierstunde das Lied „Ich hatt‘ einen Kameraden …“