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Talpost Lambrecht
Ausgabe 47/2025
Lokalspitze
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Wenn der erste Frost kommt

Es gibt diesen ganz besonderen Moment, wenn der Winter zum ersten Mal leise anklopft. Kein Schnee, keine großen Wetterereignisse – nur ein zarter Frost, der morgens wie feiner Zucker über Wiesen, Dächer und Autos rieselt. Man öffnet die Haustür, tritt hinaus und sieht seinen Atem in kleinen Wölkchen davonschweben. Und plötzlich ist klar: Jetzt wird es winterlich.

Auf den Autos glitzern Eiskristalle, die man natürlich genau dann freikratzen muss, wenn man sowieso schon zu spät dran ist. Die Straßen wirken wie gepudert, und irgendwo hört man den ersten Anwohner sagen: „Jetzt wird’s Zeit für die Winterreifen.“ Der Speyerbach dampft leicht in der kalten Luft, und über den Wäldern liegt ein Hauch von Stille, als würde der Pfälzerwald selbst einmal tief durchatmen.

Und trotz allem – trotz kalter Finger, beschlagener Brillen und vorsichtiger Schritte auf glatten Wegen – hat dieser erste Frost etwas Schönes. Er kündigt die Ruhe des Winters an, die klaren Nächte, die warmen Stuben und den besonderen Zauber dieser Jahreszeit.

Der Frost ist wie ein sanfter Hinweis der Natur: Es wird kälter, langsamer, stiller. Und das tut manchmal einfach gut.