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Talpost Lambrecht
Ausgabe 48/2022
Tal-Büttel schellt aus
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Büttel 48

Adventsmonat oder Christmonat hieß der Dezember früher auch, was bereits die Vorfreude auf das bevorstehende Weihnachtsfest und die Geburt Christi zum Ausdruck bringt. Im Gegensatz zu heute war der Dezember ehemals wirklich noch eine ruhige Zeit. Die Arbeit im Freien ruhte, nach Kathrein (25. November) waren alle Tanzveranstaltungen und öffentliche Vergnügungen verboten, man beschäftigte sich überwiegend im Haus – und weil es schon früh dunkel wurde, ging man nun in der Regel auch ziemlich zeitig zu Bett.

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In der nächsten Woche, am 6. Dezember, kommt der Nikolaus zu den Kindern, um sie – die braven jedenfalls - mit Äpfeln, Nüssen und Lebkuchen zu beschenken. Stets wurde er von einem finsteren Gesellen begleitet, der je nach Region Knecht Ruprecht, Krampus, Rauwuckel oder Gangerl hieß. Die „bösen“ Kinder ließen diese unheimlichen Gesellen dann auch schon mal die Rute spüren. So war es wenigstens früher, heute werden die Kinder ausnahmslos beschenkt, wobei die Geschenke teilweise immer größer werden.

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Am Tag der heiligen Barbara, der in diesem Jahr auf den zweiten Advents-Sonntag fällt, werden nach altem Brauch Zweige von Obstbäumen geschnitten und in die Wohnung gestellt. Sie sollen in der Winterzeit für Licht sorgen, ihr Aufblühen soll Glück für das kommende Jahr bringen. Die heilige Barbara gilt unter anderem als Schutzpatronin der Geologen, der Sterbenden, der Glöckner, der Architekten und der Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks (THW) und als Helferin bei Blitz- und Feuergefahr. Die Märtyrerin soll aufgrund ihres christlichen Glaubens von ihrem Vater enthauptet worden sein, der später tödlich vom Blitz getroffen wurde.

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Am Freitag, 2. Dezember, feiert er seinen 75. Geburtstag: Früher an der Spitze der SPD, heute oberster Radler der Republik: Rudolf Scharping. Er wurde am 2. Dezember 1947 in Niederelbert in Rheinland-Pfalz geboren. Schon früh ging er in die Politik. Er war erst 44 Jahre alt, als er 1991 Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz wurde. Von 1993 bis 1995 war er Bundesvorsitzender der SPD, bei der Bundestagswahl 1994 ihr Kanzlerkandidat. Während des Kosovo-Krieges war er Verteidigungsminister. Damals wurde er scharf kritisiert, weil er teilweise Behauptungen aufgestellt hatte, die sich nicht nachweisen ließen, wie etwa die Existenz eines „Hufeisenplanes“ der Serben zur vollständigen Vertreibung der Kosovo-Albaner. Nach seiner politischen Karriere wurde er Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer.

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Jeder dritte Deutsche engagiert sich ehrenamtlich. Am 5. Dezember wird dieses Engagement für das Gemeinwohl mit dem Tag des Ehrenamtes gewürdigt. Ausgerufen wurde er 1985 von den Vereinten Nationen. In Deutschland werden aus diesem Anlass am Internationalen Tag des Ehrenamtes auch die Bundesverdienstorden an besonders engagierte Menschen verliehen.

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Der Spruch zum Schmunzeln als Scherzfrage: „Woran erkennt man in Schottland den zweiten Advent? Antwort: Jeder Schotte steht mit einer brennenden Kerze vor dem Spiegel!“