Das in wechselnden Farben illuminierte Kirchenschiff bot den passenden Rahmen für das außergewöhnliche Orgel-Konzert „Starlights Live“. Kult-Hits und Evergreens erklangen auf der historischen Geib-Orgel, gepaart mit vorweihnachtlichem Flair samt einer Video- und Lichtshow.
Ein provokatives Kirchenkonzert bot am Sonntag „Deutschlands Rebell der Kirchenmusik“ Nico Wieditz mit seinem 2022er Kultprogramm „Starlights Live“ in der vollbesetzten ehem. Klosterkirche in Lambrecht. Die fast 700jährigen Mauern der gotischen Kirche erbebten unter den von BOSE Deutschland verstärkten Orgelklängen samt eingespielter Video- und Lichtshow, die historische Geib-Orgel aus dem Jahre 1777 hielt gut mit, doch einmal beim „Fluch der Karibik“ blieb eine Taste der „alten Lady“ hängen und der Orgelvirtuose musste sein Spiel unterbrechen. Zusammen mit Pfarrer Martin Groß benötigte man drei Minuten Pause, bis das Konzert weitergespielt werden konnte. Der „Fluch“ war schnell überwunden, versöhnlich konnte das Konzert mit vorweihnachtlichem Flair zu Ende gespielt werden.
Von Beginn an des über zweistündigen Konzertes spürten die Zuhörer und Zuschauer, die den Virtuosen Nico Wieditz optisch auf der Leinwand verfolgen konnten, wie dieser die Zuhörer für die Orgelmusik begeisterte. Mit ortsbezogener und manchmal provokanter Moderation spielte er ein wahres Feuerwerk aus allen Genres der Musikwelt, von Pop, Rock über Klassik bis hin zu den größten Filmmusiken und Musicals. Er spielte Kult-Hits und Evergreens der gesamten Musikwelt, einfach alles oder zumindest vieles, was das Herz an Musik begehrt und dessen Klänge oft nicht typisch für einen Kirchenraum sind.
Der Adventszeit angepasst erfolgte zunächst ein gemeinsam gesungenes „Leise rieselt der Schnee“, womit nicht nur dem Interpreten „das Herz aufging“, doch es folgte als Kontrast Joe Cockers „Summer in the City“. Ein Operetten-Medlay der 30er Jahre mit „Für Dich solls rote Rosen regnen“ oder „Schenkt man sich Rosen in Tirol“ vermittelte Sentimentales, doch auch die Winnetou-Filmmusik brachte er zu Gehör. Game of Thrones – Filmmusik der Fantasy-Fernsehserie - leitete über zum Fluch der Karibik – dem amerikanischen Piratenfilm.
Eine Steigerung mit dem Ziehen aller Register – brachte „Always on my Mind“ von den Pet Shop Boys, gefolgt von dem Popsong „Dancy Monkey“. Gemeinsamkeit mit Gesang und Orgel war angesagt bei Mambo Nr. 5 „A little Bit of…“ Provokativ weiter ging seine moderne Form des Luther-Liedes „Eine feste Burg ist unser Gott“. Fast versöhnlich ging es weiter mit Lambada und einem Medley zum Singen, besonders mit der Filmmusik von Christian Bruhn wie „Heidi“, „Wickie“ oder „Alice“, Angepackt hat er auch die neue deutsche Welle mit einem Medley „der goldene Reiter“ oder „Ich düse, düse im Sauseschritt“. Bevor das letzte Medley erklang durfte Nico Wieditz einen begeisternden Applaus für sich verbuchen mit stehenden Ovationen.