„Woran denken Sie bei dem Wort Dezember“? hat man viele Leute gefragt, um durch ein sogenanntes Assoziationsexperiment das Image des Monats herauszufinden. Die meisten antworteten zuerst mit „an Weihnachten“; dann folgten „Heiliger Abend, Feiertage, Frost, Winter Tannengrün, Kerzen, Geschenke, Kinderzeit, Jahresausklang und Päckchen“. Erst dann fielen die Worte „Adventskranz“ oder „Adventssonntag“. Sicherlich trifft diese Liste nicht auf alle Menschen zu. Aber wenn wir ehrlich sind, werden wir zugeben müssen, dass uns viel von dem Adventsglauben verlorenging, dass die einst so beglückende Zeit der Erwartung überschattet wird – entweder von der hastigen Betriebsamkeit unseres Alltags oder von der Geschäftigkeit des Kaufens und Verkaufens in weihnachtlich dekorierten Läden oder farbenfrohen lauten Anpreisungen im Internet. Zwar wird man in den meisten Häusern unseres Tals auch am Sonntag wieder die ersten Kerzen an den Tannenkränzen und den Adventsleuchtern anzünden, die Kinder werden die ersten Fensterchen in den bunten Kalendern öffnen, aber es ist ungewiss, ob wir alle dann auch wirklich zu der stillen Besinnung finden, die uns eigentlich durch die Vorweihnachtszeit bis zum Heiligen Abend begleiten sollte. Es ist zu viel um uns und in uns, das die leise Adventsbotschaft übertönt. Aber trotzdem: die Botschaft des Neuen Testamentes von der Geburt im Stalle zu Bethlehem wird auch in diesem Jahr nicht ungehört bleiben. Auch in diesem Jahr wird es Weihnachten werden...