Titel Logo
Talpost Lambrecht
Ausgabe 48/2024
Tal-Büttel schellt aus
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Büttel 48

Mit Riesenschnitten nähern wir uns nicht nur Weihnachten, sondern auch dem Winter. Nach den schier unendlich langen grauen und regnerischen Novembertagen freute man sich ganz überraschend am vorvergangenen Mittwoch, einen richtigen Sonnentag mit blauem Himmel und angenehmen Temperaturen zu erleben. Die Freude dauerte jedoch nicht lange, denn das Wetter trübte wieder ein und brachte nun am vergangenen Freitag die erste Frostnacht im Tal und am Morgen den ersten leichten Schneefall. Die Wetterprognosen für Weihnachten sind noch unbestimmt, „weiße“ wie „grüne“ Weihnachten sind möglich, Winteranfang ist offiziell am 21. Dezember.

***

Am letzten Tag im November gedenkt man Andreas, der als Apostel und Märtyrer im Volk sehr beliebt ist. Er wurde als Patron der Metzger, Fischer sowie Bergarbeiter verehrt und für eine gute Heirat angerufen. Zu den besonderen Losnächten gehörte die Andreasnacht. Es war üblich, das Orakel zu den verschiedenen Angelegenheiten und Unternehmungen zu befragen. Bleigießen war bei den jungen Mädchen beliebt, um etwas über ihren Zukünftigen zu erfahren. Je nachdem, welche Bleigebinde im Wasser entstanden, wurden sie beispielsweise als Hinweis auf seinen Beruf gedeutet. Oder sie sahen um Mitternacht in den Spiegel, in der Hoffnung, ihren Auserwählten zu sehen.

***

Zahlreiche Wetterregeln beziehen sich auf den Andreastag: „Schau in der Andreasnacht, was für ein Gesicht das Wetter macht: So wie es ausschaut, glaub’s fürwahr, bringt’s ein gutes oder schlechtes Jahr!“; „Andreasschnee tut den Saaten weh“; „Hält Andrä den Schnee zurück, so schenkt er reiches Saatenglück“; „Andreas hell und klar bringt ein gutes Jahr“; „Den Winter um St. Andreas sieht man lieber dürr als nass“; „Der Andräschnee liegt oftmals hundert Tage, wird für Klee und Korn dann eine Plage“.

***

Ende November begann die Zeit des Hausschlachtens. Alles Vieh, das nicht über den Winter gefüttert werden sollte, wurde jetzt geschlachtet. Da wurde gewurstet und geräuchert, eingelegt und eingeweckt. Und was man nicht selbst essen konnte, wurde verkauft.

***

Gartenteichbesitzer sollten nun regelmäßig Laub aus dem Teich entfernen und gegen Ende des Monats die Fischfütterung einstellen. Kürzen Sie in Ihrem Obstgarten an schwarzen Johannisbeer- und Stachelbeersträuchern die Haupttriebe um die Hälfte und die Seitentriebe auf etwa fünf Zentimeter. Schwache Triebe sollten Sie vollständig entfernen. Gönnen Sie Ihrem Rasenmäher eine gründliche Reinigung, schmieren Sie alle beweglichen Teile oder lassen Sie ihn bei Bedarf überholen.

***

Vor 175 Jahren erfolgte die Gründung der ersten deutschen Nachrichtenagentur: Am 27. November 1849 wurde „Wolffs Telegraphisches Bureau“ (WTB) gegründet, die erste deutsche Nachrichtenagentur. Bernhard Wolff, ein Unternehmer und Zeitungsverleger aus Berlin, ließ sich zunächst Kurszettel der Frankfurter und Londoner Börse per Telegraf zuschicken, um sie anschließend Berliner Zeitungen zur Verfügung zu stellen. Das Angebot des neu gegründeten Korrespondenzbüros wurde schnell um Berichterstattungen über internationale Großereignisse erweitert, WTB avancierte zu einer der größten Nachrichtenagenturen Europas. Im Jahr 1934 verstaatlichte das NS-Regime die Nachrichtenagentur und machte aus ihr das „Deutsche Nachrichtenbüro“.

***

Vor 60 Jahren, am 28. November 1964 wurde in Hannover die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) gegründet. Sie setzte sich aus diversen rechtsextremen Splittergruppen zusammen. „Die Heimat“, wie die NPD seit ihrer Umbenennung 2023 heißt, vertritt eine nationalistische und völkische Ideologie, ist derzeit aber in keinem Landtag vertreten. Seit Jahren wird über ein Verbot der Partei diskutiert. Im Januar 2024 wurde sie nach einem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts für sechs Jahre von staatlicher Parteifinanzierung ausgeschlossen.

***

Empfehlung: Wer sein Umfeld verändern möchte, sollte bei sich selbst beginnen!“