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Talpost Lambrecht
Ausgabe 49/2024
Lokalspitze
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Zweiter Advent

Wenn auch die Älteren von uns bedauern, dass trotz aller Nostalgie die Adventszeit nicht mehr so besinnlich und innig ist wie „damals“, so spüren doch die meisten von uns einen Hauch vorweihnachtlichen Zaubers. Am Sonntag werden wir das zweite Licht anzünden, an den Adventskalendern stehen schon offene Fensterchen, bald wird sich auch das achte auftun und schon sind die Einladungen da für die Weihnachtsfeiern in Kindergaren, Schulen, Betrieben und Vereinen. Ob man nun Muße hat oder sich einbildet, sie nicht zu haben: Man wird einbezogen in diese Zeit, von der eine Dichterin schrieb: „Verstohlen schleicht es wie Tannenduft dir nach auf Treppen und Gängen. Ein Singen geht durch die Winterluft, das bleibt im Ohre dir hängen …“

Trotz der Sachlichkeit, zu der wir vom Alltag gezwungen werden, trotz der Unrast, aus der die Gegenwart besteht, die uns nur schwer zu uns selbst finden lässt. Trotz allem: Es ist Advent. Und wenn auch die eigentliche christliche Heilsbotschaft uns noch leise in vielen von uns zum Klingen kommt, sie findet sich in diesen Tagen rings um uns immer wieder. Von den Kerzen in den Tannenzweigen geht ein Leuchten aus, in Kinderaugen strahlt die Erwartung, und in alten Menschen weht eine heimliche Sehnsucht und jene leise Wehmut, die immer über der deutschen Weihnacht lag …