Zu den ältesten Marienfesten und auch zu den wichtigsten Losterminen gehört Mariä Lichtmess am 2. Februar. Man beging es schon im 5. Jahrhundert zur Erinnerung daran, dass Maria am 40. Tag nach Christi Geburt den Tempel in Jerusalem besuchte und sich der vorgeschriebenen Reinigungszeremonie unterzog. Im Mittelalter wurde das Fest, vermutlich in Anlehnung an das Wort Simeons „Ein Licht zu erleuchten die Helden“, mit einer großen Kerzenweihe verbunden. Früher war der Lichtmesstag ein wichtiger Zins- und Lohntermin. Ein alter Spruch bezieht sich darauf, dass es nun schon merklich heller geworden ist und meint: „An Lichtmess können die Bauern bei Tage essen“. Auch heißt es, dass auf Lichtmess die Glocke bei Tage sechs schlüge. Während man von den meisten Lostagen schönes Wetter erhofft, ist ein heller 2. Februar nicht gern gesehen, denn „scheint an Lichtmesstag die Sonne klar, gibt’s Spätfrost und kein fruchtbar Jahr“. Und man hofft: „Auf Lichtmess lass es Winter sein, dann kommt der Frühling bald herein“. Diese Auffassung gilt übrigens für mehrere Tage, und eine alte Bauernweisheit erklärt: „Sonnt sich der Dachs in der Lichtmesswoche, geht er noch vier Wochen zu Loche“. Je düsterer es zu Lichtmess ist, umso eher soll der Frühling kommen und wenn die Sonne an diesem Tag nicht länger scheint, als ein Reitersmann Zeit braucht, um sein Pferd aufzusatteln, dann verspricht das für das Jahr eine gute Ernte. „Singt die Lerche jetzt schon hell, geht’s dem Landmann an das Fell“ und „sind um Lichtmess die Vögel feist, so rechne mit Schnee und Kälte dreist“ - lauten weitere Wetterbeobachtungen und in östlichen Gegenden meinte man früher: „Lieber den Wolf in den Stall hinein als an Lichtmess Sonnenschein!“