Ortsbürgermeister Rene Verdaasdonk ehrte Altbürgermeister Helmut Schmidt (links) für seine vielfältigen Verdienste um die Gemeinde und die Gemeinschaft.
Die Gäste des Neujahrsempfanges Elmstein im Glück: Schornsteinfegermeister Heiko Kropp und Sohn Marco überreichten Glückscents, weiteres Glück sprachen zwei Sternsinger aus Iggelbach aus.
Neben dem Kurpfälzischen Singkreis und dem prot. Kirchenchor sorgte der Chor des MGV Sängerlust unter Leitung von Judith Bergmann für die musikalische Unterhaltung der Gäste.
Den Neujahrsempfang der Gemeinde Elmstein nahm Ortsbürgermeister Rene Verdaasdonk zum Anlass, das Heimatdorf aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und die Bürger zu einem Weitblick anzuregen. So wies er in seinem Rückblick auf 2023 auf die weltweiten Wetterextreme hin, doch in Elmstein könne man in einem „Kosmos der Glücklichen“ leben. Die Bürger können sich in Sicherheit bewegen, die Wetterextreme werden von der umliegenden Natur gedämpft. Im Hochsommer sorgt der Wald für kühle Temperaturen, die Böden nehmen viel Wasser auf und speichern es, um es in trockenen Phasen wieder abzugeben. Der Bürgermeister hielt es für notwendig, über diese bevorzugte Lage im Pfälzerwald einmal nachzudenken.
Nach den Corona-Einschränkungen konnten 2023 wieder alle geplanten örtlichen Veranstaltungen durchgeführt werden. Mit einem Seniorentreffen hatte die Gemeinde einen Ausgleich für die 2021 und 2022 ausgefallenen Seniorennachmittage geschaffen. Freude bereitete das Open-Air-Kino hinter der Samenklenge. Fortschritte gab es bei kleinen und großen Projekten wie der Pflege von Blumenbeeten, Federtiere in der Freizeitanlage oder einem neuen Geländer am Hessenbrunnen. Zu den Fortschritten bei Großprojekten gehört der Förderbescheid für die Erneuerung der Brücke am Ehrenfelsen, die Weiterplanung der Umgestaltung des Möllbachweihers inkl. Fischaufstiegshilfe samt der Planierung einer Fläche, auf der ein Rettungshubschrauben landen kann.
Das Jahr 2023 sei durch einen größeren Knall „ausgeläutet“ worden, erinnerte der Bürgermeister. Der Krater des Rohrbruches in der Bahnhofstraße sei noch zu sehen. Das Ereignis sei ein deutliches Zeichen, dass dringend in die Infrastruktur investiert werden müsse.
Das Jahr 2023 wird das dritte in Folge sein, das finanziell mit viel Anstrengung mit einem Plus abschließt. Dieser Erfolg bereite gleichzeitig aber auch große Zukunftssorgen. Die Entschuldung der Altlasten durch das Land enthalte einen „Strickfehler“, denn parallel zur Entschuldung fordert das Land ausgeglichene Haushalte. Bürgermeister Verdaasdonk sieht die Gefahr, dass die vorgelagerten Verbandsgemeinde und Kreis ihre Umlagen erhöhen, um eigene Probleme auf die Gemeinden abzuwälzen. Es wäre sinnvoll, wenn sich Kreis und Verbandsgemeinde eine Haushaltsdisziplin auferlegen und keine Erhöhung der Umlagen mehr fordern. Rene Verdaasdonk werde sich jeder Erhöhung widersetzen und er fügte hinzu: „Es kann nicht sein, dass wir unsere Hausaufgaben machen und die Gemeinde den Haushalt stabilisiert und wir dennoch durch fehlende Effizienz und Sparwillen anderer, die Folgen ausbaden müssen“.
Das neue Jahr 2024 ist wieder geplant mit zahlreichen Veranstaltungen von Vereinen und Organisationen. Es sei zu hoffen, dass der Glasfaserausbau durch Inexio und das Kerngebiet von Elmstein durch die Telekom zu Ende geführt werden kann. Auch besteht die Hoffnung, dass nach dreijähriger Planung die Arbeiten am Dorfgemeinschaftshaus Iggelbach starten können. Bei der Erweiterung der Samenklenge stehe „eine positive Überraschung“ bevor. Dem Brückenbau am Ehrenfelsen sei eine unkomplizierte Bauphase zu wünschen. Für den Bau von Parkplätzen in der Dorfstraße Iggelbach werde eine Förderung beantragt.
Ein Beispiel der „Bürokratie in seiner reinsten Form“ habe Patrick Roth zusammen mit der CDU-Fraktion erlebt. Es sei ein Bewegungsparcours für Jung und Alt vorgelegt worden, alle Vorgaben waren erfüllt, Fördergelder waren beantragt. Doch jetzt sei zu befürchten, dass es nicht möglich sei, das Projekt zu verwirklichen: Der günstigste Anbieter darf an der Ausschreibung nicht teilnehmen und teuere Anbieter dürfen nicht beauftragt werden.
Bürgermeister Rene Verdaasdonk erinnerte auch an die Kommunalwahlen am 9. Juni. Jeder Bürger sollte sein Wahlrecht nutzen und eine demokratische Partei wählen.
Eine besondere Ehrung erfuhr beim Neujahrsempfang Altbürgermeister Helmut Schmidt als Anerkennung seiner verschiedenen ehrenamtlichen Tätigkeiten in Chören, beim Kuckucksbähnel oder auch Pflege von Blumenbeeten usw. Helmut Schmidt sei für ihn nicht nur ein Vorgänger im Amt sondern zu einem Vorbild geworden. Als er nach seiner Anwesenheit beim Neujahrsemfang fragte, habe Helmut Schmidt geantwortet: „Die Chöre sind da, ich bin bei mehreren Chören dabei, also bin ich da!“ Dieser Satz sei exemplarisch für den Geehrten: „Überall mit dabei und bei allen eine vorbildliche helfende Hand, ob es Vereine sind, beim Kuckucksbähnel oder politisch, er ist einfach dabei!“
Durch den Einsatz von Helmut Schmidt zusammen mit Ulli Huber und Franz Münch war es möglich seine Fima Lebosol hier anzusiedeln und sein Wohnhaus zu errichten, erinnerte der Bürgermeister. In dieser Zeit habe er Helmut Schmidt kennengelernt, er sagt was er meint und steht dazu: klare Kommunikation, klare Vorgehensweise. Wörtlich sprach er Helmut Schmidt seinen Glückwunsch aus: „Ich freue mich sehr, dass ich Dir für alles was Du für die Gemeinde und unsere Gemeinschaft getan hast und noch immer tust, ein großes Lob und Dankeschön aussprechen darf“.