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Talpost Lambrecht
Ausgabe 50/2022
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Verbandsgemeindewerke auf Energie-Engpässe vorbereitet

Das Notstromaggregat auf der Kläranlage in Lambrecht ist immer einsatzbereit, eine Wartung erfolgt zusammen mit den Pumpstationen einmal pro Monat. Auf dem Foto inspizieren Beigeordneter Erich Pojtinger und Frank Hartmann, Fachkraft für Abwasser, das Notstromaggregat.

Betrieb der Kläranlagen bei Stromausfall durch Notstromaggregate sichergestellt

(ve) „Ein länger andauernder Stromausfall zumindest in diesem Winter ist höchstwahrscheinlich nicht zu erwarten, dennoch bereiten sich die Verbandsgemeindewerke Lambrecht intensiv auf ein Krisenszenario vor. „Die Verbandsgemeindewerke tun alles, um für den Notfall gewappnet zu sein“, so Beigeordneter Erich Pojtinger bei einem Besuch in der Kläranlage in Lambrecht. Bereits seit Monaten werden in der Verbandsgemeinde Strategien entwickelt, um bei möglichen längerfristigen Stromausfällen die Ver- und Entsorgungssicherheit gewährleisten zu können, entsprechende Investitionen wurden getätigt. „Bei längerer Stromabschaltung muss gewährleistet sein, dass der Betrieb weiterläuft, im Vordergrund aller Maßnahmen steht das Hauptklärwerk in Lambrecht“, führte Erich Pojtinger aus.

Die größte und wichtigste Kläranlage innerhalb der Verbandsgemeinde ist die Kläranlage in Lambrecht, die für 11.000 Einwohnerwerte ausgelegt ist. An diese Kläranlage sind außer der Stadt Lambrecht die Gemeinden Lindenberg mit Forsthaus Silbertal, Neidenfels, Weidenthal, Frankeneck, Sattelmühle, Erfenstein und Iptestal angeschlossen. Weitere kleinere Kläranlagen bestehen in Schwarzbach, Elmstein, Esthal, Iggelbach und das Pumpwerk Weidenthal. In der Kläranlage Lambrecht steht aktuell die Notstromanlage mit 160 kW in Bereitschaft, besitzt einen Kraftstofftank von 500 Litern und eine separate Tankanlage mit 1.000 Liter. Das Aggregat hat einen Kraftstoffverbrauch von ca. 40 Liter pro Stunde bei Volllast und könnte beim jetzigen durchschnittlichen Stromverbrauch ca. sieben Tage in Dauerbetrieb arbeiten, erläuterte Frank Hartmann, Fachkraft Abwasser, der Verbandsgemeindewerke.

Die Kläranlage Lambrecht hat einen hohen Stromverbrauch von ca. 42 kW pro Stunde oder 30.000 kWh im Monat. Es müssen beim Einlaufhebewerk die Schmutzwasserschnecke mit 76 Liter pro Sekunde, die kleine Regenwasserschnecke mit 140 l/s und die große Regenwasserschnecke mit 455 l/s in Betrieb gehalten werden. Hinzu kommen die vier Pumpen in zwei Zwischenhebewerken, die Gebläsestation mit drei Drehkolbengebläsen, zwei Biocosbecken und die Schlammentwässerung, alle mit einem hohen Stromverbrauch. Das Notstromaggregat auf der Kläranlage Lambrecht sorgt dafür, dass der Klärwerksbetrieb sowie die Reinigungsleistung auch bei einem längeren Stromausfall nicht beeinträchtigt wird.

Für die weiteren Kläranlagen innerhalb der Verbandsgemeinde sind durch die Verwaltung vier kleinere fahrbare Notstromaggregate bestellt, die Lieferung steht noch aus. Bereits vor Ort befinden sich vier Dieseltanks, um diese Notstromaggregate mit Dieselkraftstoff zu versorgen. Die Kraftstofflieferung ist sichergestellt.