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Talpost Lambrecht
Ausgabe 50/2024
Lokalspitze
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Dritter Advent

Nun ist es also doch überall weihnachtlicher geworden, obwohl man dies noch vor zwei Wochen, als wir das erste Licht der Adventszeit anzündeten, nicht für möglich gehalten hätte. Zwar hat sich die Hast unseres Alltags nicht gelegt, wir stehen nach wie vor unter der Spannung, die nur schwer zu uns selber finden lässt. Aber hier und dort leuchtet doch schon ein kleines Weihnachtsglück auf. Kinder lernen ihre Gedichte, Vereine und Betriebe versammeln sich unter dem Tannenbaum, Päckchen kommen an oder werden gepackt, die ersten Christstollen und Lebkuchen kann man probieren, und die Hauptstraße in Lambrecht erstrahlt im Glanz der Lichterketten. Freilich, mit dem romantischen Zauber des Weihnachtsmarktes, der einst an der alten Stadtmaue unter dem Kirchturm oder vor dem Rathaus seine Buden aufschlug, hat unsere Vorweihnachtszeit nun nur noch sehr wenig zu tun. Doch in allen Gemeinden der Verbandsgemeinde kommt die „alte Zeit“ mit den Weihnachtsmärkten au öffentlichen Plätzen wieder zurück. Die Umwelt hat sich verändert. Aber, war das nicht vor Jahrhundert zu Jahrhundert so? Hat nicht immer etwas Vertrautes, Liebgewonnenes dem Neuem Platz machen müssen? Nur ist dieser Wandel, gemäß unserer ganz auf Tempo eingestellten Gegenwart zu rasch, viel zu rasch vor sich gegangen. Und darum fällt uns der Unterschied zwischen Gestern und Heute besonders auf und tut den älteren Menschen, eben weil er gar zu krass ist, wischen einem Überangebot im Internet bei gleichzeitiger Schließung örtlicher Geschäfte, doch ein bissel weh, zumal auch die Nahversorgung der Bürger in den Dörfern betroffen ist. Vielleicht aber ist es gut, dass uns die veränderte, so entsetzlich laut gewordene Umwelt, zu einer Verinnerlichung unseres Weihnachtserlebnisses zwingt. In diesem Bewusstsein lassen Sie uns die dritte Kerze am Tannenzweig entzünden...