Auszug vom 24.12.1918 aus dem Lohnbuch 1916-1920 einer ehemaligen Lambrechter Tuchfabrik
Lambrecht. (gl) Mit seinen Aufzeichnungen von 1916 bis 1920 stellt ein über 100 Jahre altes Lohnbuch einer Lambrechter Tuchfabrik im Webermuseum in Lindenberg ein überaus interessantes Zeitdokument dar. Über jeweils zwei 25 cm breiten und 40 cm hohen Seiten hinweg finden sich darin aufgedruckte Spalten, überschrieben mit „Abzüge, NAMEN, Anwesenheitsgeld, Kriegsfürsorge, Stunden, Lohn pro Stunde, Krankengeld, Invalidengeld, Brutto-Betrag und Netto-Betrag“. Akkurat festgehalten sind dort die einschlägigen Beträge bzw. Summen bezüglich der jeweiligen namentlich aufgeführten Tuchfabrikarbeiterinnen und Tuchfabrikarbeiter.
Die frühesten Aufzeichnungen im Lohnbuch erfolgten noch mitten im Ersten Weltkrieg und deren letzten zwei Jahre nach dessen Ende. Die Aufzeichnungen über diesen Zeitraum geben Aufschluss darüber, dass in der betreffenden Lambrechter Tuchfabrik während der Kriegszeit und über die Nachkriegszeit hinaus kontinuierlich gearbeitet wurde, als hätte das epochale Kriegsereignis dabei keinerlei Auswirkungen auf den Produktionsbetrieb gehabt. Mehrere Aspekte kommen einem bei der Beschäftigung damit in den Sinn. Doch sollen nachfolgend nur die Tuchfabrikarbeiterinnen und Tuchfabrikarbeiter in den Blick genommen werden.
Deren Namen wurden in den wöchentlich erstellten Aufzeichnungen, wohl zur Berechnung des Wochenlohns, immer neu gelistet, handschriftlich wie alle anderen Eintragungen auch. Auf zwei Seiten verteilt, ergeben 41 angeführte Namen auf der linken und 26 Namen auf der rechten Seite eine Gesamtbelegschaftszahl von 67 Arbeiterinnen und Arbeitern. Dabei richten wir den Blick auf zwei Lohnbuchseiten mit den Aufzeichnungen vom 24. Dezember 1918 als gewähltes Beispiel.
Auf der linken Seite können wir von oben nach unten (nicht alphabetisch sortiert und z. T. auch unleserlich bzw. lückenhaft) folgende Namen lesen: Selinger Karl, Kölsch Peter, Leidner Friedr., Kraft Kath., Brickmann W. junr., Glass Lorenz, Brickmann W. senr., Kölsch Frau, Stumpf Joh., Kölsch Hch., Kölsch Lud., Wilth Julius, Detscher Karl, Hindenberger Gg., Vogel Casp., Monath Jak., Ohler Karl, Gress Friedr., Leidner Kath, Weber Jak., Cetto Elise, Kaiser Marie, Selinger Elise, Grub Elise, Zoll Luise, Sebach Karoline, Gress Marie, Staudigel Elise, Niederberger (o. Angabe Vorname), Nicklisch Em., Sebach Hch., Selinger Peter, Nistel Hch., Raquet Friedr., Strauch Karl, Seibert Herm., Seibert Lud., Steiner Adolf, Rottmann Fr., Hoffmann Joh., Kaiser Hch..
Auf der rechten Seite folgt die Fortsetzung mit den weiteren Namen: Trautnitz Aug., Küchel Georg, Marx Friedr., Kaiser Rich., Schönung W., Schroth Frieda, Schlöher?, Balbian Karl, Leidner Chr., Ohler Phil., Strauch Chr., Sebach Emilie, Schmitt Emma, Hartmann Friedr., Hoffmann (o. Angabe Vorname), Schmitt (o. Angabe Vorname), Knoll Joh., Schmitt Anna, Strauch Elise, Lieser Friedr., Küchel Karl, Fath Otto, Leidner Gg., Schmitt Hch., Selinger Hch., Kölsch (o. Angabe Vorname).
Unter den älteren Lesern finden sich sicherlich noch welche, die sich an den ein oder anderen Namen oder an die Person als Träger desselben zu erinnern vermögen. Rückmeldungen darüber sind willkommen unter Tel. 06325-980442 (AB), WhatsApp/Signal 015172749832 oder E-Mail webermuseum-lindenbergpfalz@t-online.de.