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Talpost Lambrecht
Ausgabe 51/2023
Tal-Büttel schellt aus
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Büttel 51

 

Wenn diese Zeilen gedruckt vor Ihnen liegen, liebe/r Leser/in, sind es nur noch drei Tage bis zum vierundzwanzigsten Dezember und es wird Weihnachten 2023 werden! Die letzten Tage werden uns noch mancherlei Geschäftigkeiten bringen, aber was man auch tut, und wieviel man auch zu schaffen hat – vor diesem vierundzwanzigsten Dezember liegt über allem doch der versöhnliche Schein der Kerzen, ein Duft von Tannengrün und der verwehte Klang eines Weihnachtsliedes. Nach und nach wird es stiller werden … Und dann wird sich in uns allen wieder jenes Wunder vollziehen, das man nicht erklären kann, wird sich in allen Christen für wenige Stunden die Verheißung erfüllen, die nach der Heiligen Schrift vor über zweitausend Jahren den Hirten kundgetan wurde: „Und Friede sei auf Erden und allen Menschen ein Wohlgefallen!“

 

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Einen Heiligen Abend mit Geschenken, wie wir ihn heute kennen, gab es nicht. Das Wichtigste in der Christnacht war ein üppiges Essen, denn Heiligabend war nach alter Tradition ein Fasttag. Erst nach dem Besuch der Mitternachtsmesse, der Christmette, gab es Essen: meist eine Schlachtsuppe mit Fleisch und Wurst und – je nach Region - hineingeschnittenem Brot und Kartoffeln.

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Weihnachtliches Schlemmen kann die Verdauung belasten. Ein wirksames Mittel gegen Völlegefühl ist Kümmel. Für die Teezubereitung einen Teelöffel der aromatischen Körner mit 150 Milliliter kochendem Wasser aufgießen, zugedeckt zehn Minuten ziehen lassen und abseihen. Den Tee möglichst warm und langsam schluckwiese trinken. Kümmel wird noch aromatischer, wenn man ihn vor der Verwendung kurz in lauwarmes Wasser einweicht.

 

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Mit dem 25. Dezember begannen die schaurigen Raunächte, in denen nach altem Volksglauben allerlei Dämonen ihr Unwesen treiben würden. Viele Gruselgeschichten, in deren Mittelpunkt unheimliche Figuren stehen, ranken sich um diese Nächte. Gleichzeitig galten diese Nächte auch als Los- und Orakelnächte für das kommende Jahr: So sollten sich die Träume der zwölf Nächte in den kommenden zwölf Monaten erfüllen. Das Wetter der zwölf Tage sollte außerdem Rückschlüsse auf das Wetter der kommenden zwölf Monate zulassen.

 

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Der zweite Weihnachtsfeiertag ist gleichzeitig der Stephanus-Tag. Der Heilige Stephanus wird als erster Märtyrer des Christentums verehrt. Der ursprünglich wohl aus Griechenland stammende Diakon wirkte als Armenpfleger und Evangelist. Wegen seines Bekenntnisses zu Jesus Christus wurde er gesteinigt. Der Stephani- oder Stephanus-Tag am 26. Dezember wird von der römisch-katholischen, der evangelischen und anglikanischen Kirche begangen.

 

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Weihnachten und der Neujahrswechsel sind reich an bäuerlichen Wetterregeln: „Ist die Weihnacht kalt und klar, folgt ein höchst gesegnet Jahr“, „Weihnachten im grünen Kleid hält für Ostern Schnee bereit“, „Wie’s Wetter Christtag bis Dreikönig sich hält, so ist das ganze Jahr bestellt“, „Je dicker das Eis um Weihnachten liegt, je zeitiger der Bauer Frühling kriegt“, „Weihnachten – Schweineschlachten, Lichtmessen – alles gegessen: der Heiland erstanden - nichts ist mehr vorhanden!“ und zum Jahresausklang: „Gefriert’s an Silvester zu Berg und Tal, geschieht es dieses Jahr zum letzten Mal“, „Wie auch das Wetter sich gestaltet – beim Jahresschluss die Hände faltet!

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Nach den Weihnachtsfeiertagen haben wir „zwischen den Jahren“ einige Tage frei und schon ist mit dem Silvester der Jahresschluss gekommen, an dem „Viel Glück“ für das neue Jahr gewünscht wird. Beliebte Silvesterwünsche sind „Prosit“ und „Guter Rutsch“. Prosit ist lateinisch und bedeutet: Es möge gelingen! Die Formulierung „Guter Rutsch“ wird meist als Wunsch verstanden, gut in das neue Jahr hinüberzurutschen. Der Begriff leitet sich jedoch von dem hebräischen Wort „Rosch“ ab, was Anfang bedeutet. In diesem Sinne wünschen wir allen Talpost-Lesern: „Ein glückliches neues Jahr!“

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Der Spruch zum Schmunzeln für das neue Jahr: „Wenn’s alte Jahr erfolgreich war, dann freue Dich aufs neue. Und war es schlecht, ja dann erst recht!“