Den Talbewohnern steht ein ganz besonderes Wochenende bevor, denn heute beginnen die „Tollen Tage“, die zu Rosenmontag und Fasnachtdienstag führen, Fest reiht sich an Fest zu Ehren Seiner Tollität. Närrisches Wochenende! Die Menschen, die im Alltag brav und mit Ausdauer ihren Bürosessel drückten, hinter Maschinen, Ladentischen und Kochtöpfen standen oder Computer bedienten, scheinen plötzlich verwandelt worden zu sein. Fein säuberlich zurechtgelegt wartet zu Hause schon die bunte Flitterpracht, das Kostüm für die Rolle, die man im Zauberreich der Masken, im Taumel von Karneval und Fasnacht spielen will.
Die ungezwungene Straßenfasnacht früherer Jahre gehört in der nüchternen heutigen Zeit längst der Vergangenheit an. Da traf man früher die jüngsten Anhänger der Narretei, wenn es an allen Ecken aus den Cowboy-Büchsen knallte, Knallerbsen durch die Luft sausten und kleine Kotkäppchen, Zigeunerinnen, Harlekins und wilde Mexikaner und Cowboys quietschvergnügt umhersprangen. Diese kleine Straßenfasnachten im Tal haben sich mittlerweile in die Säle zu Kindermaskenbällen verlegt. Auch die „Großen“ Narren haben sich weitgehend in die Säle zum Fröhlichsein zurückgezogen, da wird die „Weiberfasnacht“ gefeiert, auch noch Maskenbälle und Kinder-Maskenbälle sowie ein Kehraus. Im Mittelpunkt der Tal-Fasnacht stehen heute Saalveranstaltung die schon lange vor dem tollen Wochenende gestartet wurden, angelehnt an die närrischen Zentren am Rhein und die Fernsehsendungen. Aus den Lokalen und Gaststätten hat sich die Fasnacht zurückgezogen. Kappensitzungen oder närrischer Ausklang gehören der Vergangenheit an. Jedenfalls steht auch in der heutigen Zeit der Fasnachtshöhepunkt an mit munteren Klängen, einem närrischen Durcheinander von übermütigen Menschen, bunten Luftschlangen und in den Gläsern perlt der Sekt – und nimmermüde wird getanzt, bis der Morgen graut!