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Talpost Lambrecht
Ausgabe 6/2024
Tal-Büttel schellt aus
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Büttel 06

Die „tollen“ Tage stehen bevor. Fasnacht, Fasching oder Karneval symbolisiert die Welt mit ihren Narreteien. Deshalb unterstützte die Kirche schon im Mittelalter das Treiben vor der Fastenzeit. Die kirchlichen Wurzeln der närrischen Zeit belegen die Karnevalshochburgen Köln, Mainz und Aachen mit ausgeprägter katholischer Tradition. Der Höhepunkt des Karnevals – Rosenmontag steht an. Gefeiert wird er traditionell mit den Rosenmontagsumzügen in den rheinischen Karnevalshochburgen. Der Ursprung des Begriffs ist nicht ganz geklärt. Die Gebrüder Grimm schreiben in ihrem „Deutschen Wörterbuch“, dass sich die Bezeichnung aus dem Mittelhochdeutschen von „Rasenmontag“, dem „rasenden Montag“, ableitet.

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Bäuerliche Wetterregeln beziehen sich auf die Fasnacht: „Wenn an Fasnacht die Sonne scheint, ist’s für Korn und Erbsen gut gemeint“, „Ist die Fasnacht klar und hell, so stell bereit den Pflug nur schnell!“, „Wie das Wetter in den Fasnachtstagen, mag es sein auch in den Ostertagen“, „Gibt’s um Fasnacht gut Stern, dann legen die Hennen gern“, „Fällt am Rosenmontag Schnee, rufen die Apfelbäume juchhe“, „Fasnacht ohne Regen verkündet ein Jahr voll Segen“.

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Nach reichlichem Alkoholkonsum können Vitaminbomben in Form von Kiwis, Cranberrys oder Granatäpfeln den Alkoholabbau fördern. Außerdem trägt Vitamin C zum allgemeinen Wohlbefinden bei. Eine heiße Hühnersuppe, mit etwas Chili abgeschmeckt, bringt den Stoffwechsel dann wieder auf Trab.

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Mit dem Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit als Vorbereitung auf das Osterfest. Früher gingen allen kirchlichen Festen Fastentage voraus. Es gab ein Fasten an allen Freitagen sowie ein Ernte-, Martini-, Weihnachts- und Silvesterfasten. Dieses Gebot der Kirche wurde in unserer Zeit sehr gelockert. Heute gibt es nur noch für den Aschermittwoch und Karfreitag ein Fastengebot zusammen mit einem Fleischverbot. Seinen Namen erhielt der Aschermittwoch, weil an diesem Tag den Gläubigen vom Priester das Aschekreuz auf die Stirn aufgetragen wird. Asche ist Symbol für Vergänglichkeit sowie für Buße und Reue. Asche, früher häufig als Reinigungsmittel verwendet, wird auch als Reinigung der Seele gedeutet. Im 12. Jahrhundert wurde festgelegt, dass die Bußasche durch Verbrennen von Palmzweigen des Vorjahres gewonnen wird.

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Am Donnerstag vor Aschermittwoch ist Weiberfasnacht. Sie steht für den Übergang vom Sitzungs- zum Straßenkarneval. Im Rheinland gilt sie als inoffizieller Feiertag. Traditionell werden an diesem Tag die Männer von den Frauen „entmachtet“. Das geschieht symbolisch, indem den Männern die Krawatten abgeschnitten werden. Als Entschädigung gibt es dafür üblicherweise ein „Bützchen“ (rheinische Mundart für Küsschen).

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In diesem Jahr fallen Aschermittwoch und der Valentinstag zusammen. Außer dem beliebten Brauch, sich am Valentinstag seine gegenseitige Liebe und Zuneigung durch Blumen oder kleine Geschenke zu zeigen, hatte dieser Tag früher noch eine andere Bedeutung. In den Hansestädten trafen sich die Zünfte der Seefahrer, Kaufleute und Handwerker zu einem Freundschaftsmahl. In Deutschland galt dieser Tag auch als Schicksals- und Lostag.

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Seit 1991 gilt europaweit die kostenfreie Notrufnummer 112. Nicht ohne Grund wurde also der 11. Februar zum Europäischen Tag des Notrufs erklärt: An diesem Tag sind die Zahlen des Datums identisch mit der Ziffernfolge. Der Aktionstag soll die im Zweifelsfall lebenswichtige Telefonnummer im allgemeinen Bewusstsein verankern.

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Der Spruch zum Schmunzeln zu Fasnacht: „Ob‘ warm, ob’s kalt – in jedem Fall: Viel Narren gab’s im Karneval!“