Er kündigt sich schon Wochen vorher an, der zweite Jahresmonat, denn von der Narretei, die sein Lebenszweck zu sein scheint, ist allenthalben schon die Rede, noch ehe der erste Februartag im Kalender steht. Nun ist r aber wirklich da, und er macht gleich ernst mit dem Spaß an der Freud‘: Das närrische Treiben, erst noch zögernd begonnen, strebt den Höhepunkten zu. Dabei gib sich die Narretei in diesem Jahr mit dem Februar allein nicht zufrieden, denn die Fasnachts-Höhepunkte verlagern die Narren auf die ersten Märztage.
Man hat in diesem Monat immer noch das Gefühl, am Jahresanfang zu stehen, und im Grunde genommen stimmt das ja wohl auch. Man sollte aber nicht vergessen, dass am 19. Februar das Jahr schon fünfzig Tage alt wird, auf menschliche Verhältnisse umgedeutet also längst im schulpflichtigen Alter ist. Wer es also mit seinen guten Vorsätzen von der Silvesternacht ernst meint, sollte die Zeit nicht ungenützt verstreichen lassen... Aber wer will jetzt noch etwas von guten Vorsätzen wissen, da der närrische Prinz regiert und das Geld locker sitzt.
Nach alter Wettererfahrung gibt es Schnee im zweiten Monat des Jahres. Trotz allen aber, trotz Eis und Schnee, Skispringen, Abfahrtswettbewerben und Bobmeisterschaften bleibt der Februar das Vorzimmer des Frühlings. Es kann leicht geschehen, dass ein rundlicher Schneemann mit erstunten schwarzen Kohleaugen ein Schneeglöckchen ansieht, das an einem sonnigen Plätzchen schüchtern und halb verschlafen, seine Blüte hebt. Dieses Frühlingshoffen, dieses Wissen, dass der März vor der Tür steht, vergoldet die Freude des Faschings und lässt in uns immer wieder ein inneres Glücksgefühl aufkommen: im nächsten Monat ist schon Lenz!
Im Februar zeigen sich im allgemeinen drei rhythmisch Wettererscheinungen. Die erste davon, einen sogenannte Wetterumkehr, kann man häufig um Mariae Lichtmess (2. 2.) bemerken. Wenn dann richtiges Winterwetter herrscht, ist anzunehmen, dass Frost und Schnee bald vorüber sind. Lindes, warmes Wetter am Februarbeginn lässt eine stärkere Frostperiode erwarten. Eine zweite recht markante Wettererscheinung dieses Monats ist ein Kälterückfall, der meistens zwischen dem 10. Und 15. Februar eintritt. Vorausgehender starker Schneefall leitet diese Periode ein; je milder die Witterung in der Lichtmesswoche war, umso härter und hartnäckiger wird nun der Frost. Von der letzten Februarwoche, die als dritte rhythmische Erscheinung des Monats gilt, geht eine ausgesprochene Wetterbeständigkeit aus. Gibt es Frost in diesen Tagen, so hält er meistens noch längere Zeit an, herrscht milde Witterung, so ist auch sie beständig.
Die alten Bauernregeln bestätigen diese Erfahrung, wenngleich der aktuelle Klimawandel vieles durcheinanderwirbelt. Und noch eine merkwürdige Feststellung sei hier weitergegeben: Der Februar kann mit dem schneereichsten Tag des Jahres aufwarten, und die Wetterweisheit meint: „Sankt Dorothee (6. 2.) bringt en meisten Schnee“. Nach statistischen Unterlagen übertrifft tatsächlich in ganz Mitteleuropa kein Tag des Jahres den 6. Februar an Schneefällen.