So kannte man Wilfried Denig als „Dietz“ im Geißbock-Festspiel
Mit Wilfried Denig ist ein treuer, heimatverbundener Lambrechter verstorben. Im vergangenen Jahr konnte er, obwohl von einer schweren Krankheit gezeichnet, noch mit Freunden seinen 80. Geburtstag in einem eigens vor seinem Haus erstellten Festzelt feiern, jetzt ist er der heimtückischen Krankheit erlegen. Er hinterlässt in Lambrecht eine große Lücke, denn er setzte sich vielseitig und lebenslang für die Gemeinschaft ein. Wilfried Denig, in der Wallonenstraße aufgewachsen, hatte mit Freunden von klein auf an den „Tannen“ den wohl größten Spielplatz als sein Revier erkundet, seine Sportlichkeit konnte er beim Turnen, in der Leichtathletik, beim Fußball und später beim Ski-Langlauf ausleben. Hinzu kam die Freude an der Musik, besonders im damaligen Spielmannszug, bei dem er zunächst als Trommler und später mit der Querflöte aktiv war. Nach der Schule startete er, ausgestattet mit einem großen handwerklichen Talent, in eine Schlosserlehre und anschließende Beschäftigung bei der IBAG in Neustadt. Nach seiner Heirat mit Jenny Cetto, die damals mit ihrer Familie ein Milchgeschäft mit Heimservice betrieb, war er gleichzeitig unterstützend tätig. Mit einem organisatorischen Talent und Schaffensfreude ausgestattet, fand er seine Berufung bis zum Renteneintritt im Außendienst eines großen Lebensmittelunternehmens.
In der Familie seiner Schwiegereltern integriert, blieb er auf den „Wergen“ heimisch, baute weitgehend in Eigenleistung für die Familie mit den Kindern Axel und Jochen ein Eigenheim, kümmerte sich mit dem Schwiegervater Willi Cetto jahrelang um die Grünanlage auf den Wergen samt der Brunnenpflege und war treibende Kraft in der ehemaligen Gruppe von Nachbarn, die mehrfach die „Wergemer Kerwe“ als „Brunnenfest“ feierten.
Seine gute Ortskenntnis und die „Nähe zu den Menschen“ veranlassten ihn, dem Ruf in die kommunale Politik zu folgen, er engagierte sich in der FWG und saß über zwei Legislaturperioden im Stadtrat. Er war in den Gremien kein Mann der großen Worte, doch wenn er seine Stimme erhob, dann sprudelte sein großes Wissen um Lambrecht aus ihm heraus und man folgte gerne seinen Empfehlungen. Seine Ortskenntnis befähigten ihn als Mitglied des Wald- und Feldausschusses tätig zu sein. Den meisten Lambrechtern und darüber hinaus bekannt war Wilfred Denig jedoch in seiner Paraderolle des „Dietz“ im Geißbockfestspiel. Diese spielprägende Besetzung füllte er mit großer Hingabe und dem Gespür der Natürlichkeit überzeugend aus. Letztmals stand er 2018 auf der Bühne, „seine“ Rolle übergab er noch zu Lebzeiten seinem Nachfolger.