Am Wochenende erreicht nach der Pandemieunterbrechung das ausgelassene Fasnachtstreiben seine Höhepunkte mit Saalveranstaltungen und auch Umzügen, so den Rosenmontagsumzügen in den rheinischen Städten. Seit 1823 gibt es den Rosenmontag, dessen Name wahrscheinlich von dem mitteldeutschen Wort „rosen“ (toben, ausgelassen sein) abgeleitet wurde. Die Faschingsumzüge haben bereits frühe Vorbilder im Mittelalter. In Überlieferungen wird von der Einsetzung eines Karnevalskönigs berichtet. Er hielt Bankette, Theaterspiele sowie Spott- und Rügegerichte ab. Mit einer kurzen Rede am letzten Faschingsabend beendete der Narrenkönig seine Amtszeit.
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Zum Fasnachts-Wochenende passend werden bäuerliche Wetterregeln parat gehalten: „Wenn an Fasnacht die Sonne scheint, ist’s für Korn und Erbsen gut gemeint“, „Wie das Wetter in den Fasnachtstagen, mag es sein auch in den Ostertagen“, „Gibt’s um Fasnacht viel Stern, dann legen die Hennen gern“, „Wenn an Fasnacht die Sonne scheint, so kommt ein Winter nachgereint“, „Fasnacht ohne Regen verkündet ein Jahr voll Segen“. Und für den Aschermittwoch gilt: „Wie Aschermittwoch das Wetter war, so hält es sich das ganze Jahr“.
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Fasnacht, Fasching oder Karneval symbolisiert die Welt mit ihren Narreteien. Deshalb unterstützte die Kirche schon im Mittelalter das Treiben vor der Fastenzeit. Die kirchlichen Wurzeln der närrischen Zeit belegen die Karnevalshochburgen Köln, Mainz und Aachen.
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Besonders im Rheinland wird der Rosenmontag traditionell mit den „Rosenmontagsumzügen“ gefeiert. Der Ursprung des Begriffs ist nicht ganz geklärt. Die Gebrüder Grimm schreiben in ihrem „Deutschen Wörterbuch“, dass sich die Bezeichnung aus dem Mittelhochdeutschen von „Rasenmontag“, dem „rasenden Montag“, ableitet.
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Nach meist reichlichem Alkoholkonsum über die Fasnachtstage können Vitaminbomben in Form von Kiwis, Cranberrys oder Granatäpfeln den Alkoholabbau fördern. Außerdem trägt Vitamin C zum allgemeinen Wohlbefinden bei. Eine heiße Hühnersuppe, mit etwas Chili abgeschmeckt, bringt den Stoffwechsel dann wieder auf Trab!
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Die Fastenzeit, die mit dem Aschermittwoch beginnt, dient der Vorbereitung auf das Osterfest. Früher gingen allen kirchlichen Festen Fasttage voraus. Es gab ein Fasten an allen Feiertagen sowie ein Ernte-, Martini-, Weihnachts- und Silvesterfasten. Dieses Gebot der Kirche wurde in unserer Zeit sehr gelockert.
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Seinen Namen erhielt der Aschermittwoch, weil an diesem Tag den Gläubigen vom Priester das Aschekreuz auf die Stirn aufgetragen wird. Asch eist Symbol für Vergänglichkeit sowie für Buße und Reue. Asche, früher häufig als Reinigungsmittel verwendet, wird auch als Reinigung der Seele gedeutet. Im 12. Jahrhundert wurde festgelegt, dass die Bußasche durch Verbrennen von Palmenzweigen des Vorjahres gewonnen wird.
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Wohin gehen, wenn einem das Geld für eine ordentliche Mahlzeit fehlt? Seit dem 22. Februar 1993 – vor 30 Jahren - gibt es eine Antwort auf diese Frage, denn seither bietet die Tafel bedürftigen Menschen in Deutschland die Möglichkeit, kostengünstig Nahrungsmittel zu erhalten. Mittlerweile gibt es über 900 Tafeln im Land. Allerdings beklagen die Betreiber derzeit einen zu starken Zulauf und zu wenige Spenden, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.
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Der Spruch zum Schmunzeln an Fasnacht: „Ob’s warm, ob’s kalt – in jedem Fall: Viel Narren gibt’s im Karneval!“