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Talpost Lambrecht
Ausgabe 7/2024
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Fichten-Holzeinschlag im Stadtwald verdoppelt

Der rund 600 Hektar große Lambrechter Stadtwald (Klosterwald) liefert Industrieholz, aber auch Polterbrennholz für Lambrechter Haushalte. In den letzten Jahren war die Nachfrage nach Brennholz gestiegen, weshalb eine Mengenbegrenzung je Haushalt besteht.

Grund ist der Borkenkäferbefall – Forsthaushalt schließt infolge einer Bundeszuweisung mit schwarzen Zahlen ab

(ve) Der städtische Ausschuss für Umwelt, Forst und Öffentliche Einrichtungen beriet den Forsthaushalt 2024, der gekennzeichnet war von einem erhöhten Holzeinschlag speziell des Fichtenbestandes als Folge des Borkenkäferbefalls. In der Summe wird mit einem positiven Jahresergebnis von rund 35.000 Euro gerechnet. Die „schwarzen Zahlen“, die der Stadtwald schreibt, sind jedoch nur begründet in der Bundeszuweisung von 58.000 Euro, weil der Stadtwald Lambrecht die Kriterien des klimaangepassten Waldmanagements erfüllt. Die Stadt Lambrecht hatte sich verpflichtet, fünf Prozent der Waldfläche auf 20 Jahre aus der Nutzung zu nehmen. Die Zuwendungen des Bundes werden allerdings nur bereitgestellt, sofern Haushaltsmittel zur Verfügung stehen.

Der kommissarische Revierförster Nico Grub hatte die Präsentation des Forsthaushaltes mit Tabellen dargestellt und gut vorbereitet, die Ausschussmitglied Peter Seelmann (CDU) als „sehr erfrischend und transparent“ beschrieb. Aus gesamtwirtschaftlichen Gründen der Stadt Lambrecht empfahl Dr. Hermann Bolz (CDU), alle Einnahmen aus dem Forsthaushalt samt der Nebennutzung und dem Brennholzverkauf realistisch einzusetzen und nicht zurückhaltend zu bewerten.

2024 nur reduzierter Holzeinschlag

Die Vorgaben des Forsteinrichtungswerkes wurden in den letzten Jahren bedingt durch den Borkenkäferbefall mit einer erhöhten Einschlagsmenge überschritten. Der jährliche Hiebsatz der Fichten von 412 Festmeter war in den Jahren 2021 (1085 Festmeter), 2022 (1815 Festmeter) und 2023 (1815 Festmeter) weit überschritten worden. Das bedeutet, dass im Jahre 2024 ein reduzierter Holzeinschlag aller Holzarten in der Summe noch 1707 Festmeter beträgt. Der durchschnittliche Hiebsatz 2024 aus dem Forsteinrichtungswerk hätte 2650 Festmeter ergeben. In der reduzierten Einschlagsmenge ist der Fichtenholzeinschlag infolge des Käferbefalles immer noch doppelt so hoch. Abstriche werden besonders bei der Buche gemacht, wo nur noch 200 Festmeter eingeschlagen werden, gegenüber dem Forsteinrichtungsplan von 681 Festmetern. Der Einschlag der Douglasien reduziert sich von 269 auf 116 Festmeter. Weit unter Plan werden auch Kiefern eingeschlagen, denn der geplante Hiebsatz von 1148 Festmetern wird mit den aktuell einzuschlagenden 423 Festmetern bei weitem nicht erreicht.

Der Aufwand zum Einschlag der 1700 Festmeter beträgt rund 46.000 Euro, aus dem Holzerkauf werden Einnahmen von 83.000 Euro erwartet, bei einem Betriebsergebnis von 37.000 Euro. In den städtischen Wald werden rund 18.000 Euro investiert, darin enthalten sind 3.000 Euro für Waldbegründung, 1.000 Euro für Waldpflege, 5.000 Euro Verkehrssicherungsarbeiten an öffentlichen Straßen und 9.000 Euro Wegeunterhaltungsmaßnahmen.

Bestellungen für Polterbrennholz

Seit dem Jahr 2022 wurde ein signifikanter Anstieg der Brennholzbestellungen festgestellt. Bediente die Stadt bisher jährlich 10 bis 20 Kunden, so stieg die Zahl der Kunden im Jahre 2022 auf über 70 an. Um alle Kunden bedienen zu können, wird wieder eine schriftliche Bestellung über Bestellscheine eingeführt, zudem erfolgt eine Mengenbegrenzung. Die Stadt Lambrecht ist in der Lage, jährlich maximal 200 Festmeter Buchenbrennholz nachhaltig zu produzieren. Sollte diese Gesamtmenge von 200 Festmetern deutlich überschritten werden, können keine weiteren Bestellungen mehr angenommen werden. Aus diesem Grunde erfolgt eine Mengenbegrenzung von Buchen- und sonstigem Laubholz auf 5 Festmeter pro Jahr und Haushalt, Nadelholz wird auf 15 Festmeter pro Jahr und Haushalt begrenzt.

Entsprechend der allgemeinen Kostenentwicklung werden folgende Brennholzpreise für nicht gewerbliche Kunden für Polterholz festgelegt: Buche oder Hartlaubholz (Eiche, Ess-Kastanie, Robinie oder Birke) 75 Euro incl. MWSt je Festmeter, Weichlaubholz (Pappel, Weide, Erle, Linde) 50 Euro incl. MWSt und Nadelholz (Kiefer, Fichte) 50 Euro incl. MWSt. Flächenlose (Kuppenholz, Kronen oder Windwurf) werden mit 30 Euro pro Festmeter berechnet für Buchen oder Hartlaubholz, bzw. 20 Euro pro Festmeter für Weichlaubholz oder Nadelholz.

Schriftliche Bestellungen

Ab sofort bis zum 1.November 2024 können von Selbstwerbern Holzbestellungen bei der Stadt Lambrecht abgegeben werden. Ein Bestellschein ist zu unterschreiben samt der Selbstwerbevereinbarung und der verbindlichen Polterbestellung. Der Auslieferungszeitraum endet am 31. Mai 2025.