Wenn auch der Frühlingsbeginn erst in knapp vier Wochen im Kalender steht – inoffiziell hält der Lenz bereits heute, am Gedenktag der Erhebung des Heiligen Petrus auf den Bischofsstuhl, seinen Einzug. Und manche Anzeigen draußen in der Natur bestätigen das. Nicht umsonst nämlich weisen alte Bräuche und Wetterregeln darauf hin, dass man am Tage von Petri Stuhlfeier mit dem Ende des Winters rechnen kann. Mit Schellen und Kuhglocken veranstaltet man das „Lenzwecken“; in der Steiermark ermuntert man die Bienen, indem man an ihre Körbe klopft und dabei ruft: „Bienl, auf, auf, Sankt Peter ist im Land!“ Alt ist auch der Brauch, den Winter in Gestalt einer Strohpuppe zu verbrennen. Nach dem Sankt-Peterstag spielt sich die bäuerliche Arbeit wieder hauptsächlich im Freien ab. Und die Fischer, deren Schutzpatron der Heilige ist, machen ihre Boote klar und geben vor dem Auslaufen ihren Freunden noch ein Abschiedsfest. Dabei muss – so will es der Brauch – Bier über die Bordwand gegossen werden. Hier und dort entstand der Aberglaube, dass man am 22. Februar allerlei Liebesorakel befragen könne, und im Spessart fürchtete man sich früher vor dem Wilden Jäger, der zu dieser Zeit sein Unwesen treiben sollte. Viele Bauernsprüche messen dem 22. Februartag eine besondere Bedeutung für die künftige Witterung zu: „Weht es rauh um Petri Stuhl, dann bleibt’s noch vierzehn Tage kuhl“, sagt man, oder auch: „Hat’s in der Petersnacht gefroren, dann lässt der Frost uns ungeschoren“. Findet aber „zu Sankt Peter der Storch die Bäche offen, dann wird später kein Eis mehr auf ihnen durchaus sein, dass Freund Adebar jetzt schon zurückkehrt, wovon auch eine andere Bauernweisheit spricht: „An dem Tag von Petri Stuhl sucht der Storch den Frosch im Pfuhl“. Die schwarz-weißen Vögel können wir bereits in der Vorderpfalz beobachten.