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Talpost Lambrecht
Ausgabe 9/2023
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Amphibienwanderungen zu erwarten

Die Schilder sind gestellt, die nächtliche Sperrung der K 16 wird polizeilich überwacht.

Aus diesem Anlass ist die K 16 nachts zwischen Lindenberg / Rotsteig und Wachenheim gesperrt

Auch in diesem Jahr wird die Kreisstraße K 16 vom Campingplatz in Wachenheim bis zum Rotsteig / Lindenberg zwischen 19 und 6 Uhr für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Grund ist wie in den vergangenen Jahren der Schutz der Amphibien, die in den nächsten Tagen ihre Wanderungen zu den Laichgewässern beginnen. Kritisch für die Amphibien sind sowohl die Abend- als auch die frühen Morgenstunden – wenn Autofahrer die Sperrung ignorieren. Gesperrt ist die Straße seit Montag, 27. Februar, – und zwar so lange, bis die Amphibien ihre Wanderungen abgeschlossen haben: Voraussichtlich Ende März oder Anfang April. „Diese Maßnahme wird viele Amphibien vor dem Tod bewahren“, erklärt der für Naturschutz zuständige Kreisbeigeordnete Sven Hoffmann.

Die Hälfte der heimischen Arten stehen auf der Roten Liste

Der genaue Sperrtermin ist witterungsabhängig und wird daher jedes Jahr kurzfristig festgelegt. Dabei stimmt sich die Kreisverwaltung Bad Dürkheim mit der Ortsgruppe Mittelhaardt des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) ab. So wird auch in diesem Jahr ein Vertreter des NABU Mittelhaardt in den späten Abend und frühen Morgenstunden nach wandernden Amphibien schauen und Sichtungen an die Untere Naturschutzbehörden melden. Diese gibt die Informationen weiter an die Straßenverkehrsbehörde beim Kreis, die die Sperrung anordnet, sodass die Straßenmeisterei die entsprechenden Schilder aufstellen kann.

Amphibien gehören zu den am stärksten bedrohten Tiergruppen, weil viele Laichgewässer und Lebensräume verloren gingen und weil ihre Wanderstrecken von Straßen durchzogen werden. Rund 50 Prozent der heimischen Arten stehen auf der Roten Liste. Sie unterliegen dem besonderen Artenschutz, einige sind darüber hinaus auch streng geschützt.

Zur Bestandserfassung werden in diesem Jahr auch stellenweise Schutzzäune aufgestellt. Hiermit soll insbesondere das Vorkommen des Feuersalamanders untersucht werden, eine der am meisten bedrohten Amphibienarten. „Diese Zäune dienen nur der Untersuchung“, stellt Hoffmann klar. „Die Sperrung der Straße ist dennoch unbedingt erforderlich.“

Die Polizei Bad Dürkheim wird die nächtliche Sperrung kontrollieren. Das Missachten der Sperrung wird mit einem Bußgeld in Höhe von 50 Euro geahndet.