Ihnen schmeckten die Heringe: Reinhold Niederhöfer, SPD-Fraktionsvorsitzender im Kreistag Bad Dürkheim, SPD-Landtagsabgeordneter Claus Schick und die SPD-Ortsvereins-Vorsitzende Martina Wode.
Zahlreiche Besucher waren der Einladung zum Heringsessen der Lambrechter SPD in den Saal des prot. Gemeindehauses gefolgt.
(se) Das Heringsessen der Lambrechter SPD am Aschermittwoch hat eine lange Tradition und orientiert sich am bayerischen „politischen Aschermittwoch“, denn neben dem kulinarischen Genuss der Heringe wird den Besuchern politische Information aus dem Land und dem Kreis geboten. So auch in diesem Jahr wieder nach den durch die Corona-Pandemie bedingten Unterbrechungen der letzten Jahre. Erstmals brach die SPD mit dem Brauch, das Heringsessen im städtischen Gemeinschaftshaus abzuhalten und mietete sich in das prot. Gemeindehaus ein. SPD-Ortsvereins-Vorsitzende Martina Wode-Buser begründete den Standortwechsel einzig aus finanziellen Gründen. Der spendenbedingte Ertrag des Heringsessens sollte einem wohltätigen Projekt zufließen und sei nicht für die Bezahlung hoher Energiekosten gedacht, führte die Vorsitzende aus. Unabhängig von der Wahl des Veranstaltungsortes stehe ihre Partei fest zum Erhalt des Lambrechter Gemeinschaftshauses. Im Stadtrat stehe man vor der Beschlussfassung des neuen Doppelhaushaltes 2023/2024, Investitionen in Straßen und Kindergartenplätze müssten erfolgen trotz knapper Kasse. Wenn die Stadt am Entschuldungsfonds des Landes teilnehmen möchte, müssen auch Steuern erhöht werden und solchen notwendigen Beschlüssen könne man sich nicht entziehen, wenn es in Lambrecht positiv weitergehen soll.
Gern gesehener Gast der Heringsessen ist Reinhold Niederhöfer, SPD-Fraktionsvorsitzender im Kreistag Bad Dürkheim, der an die schwierige Zeit der Pandemie erinnerte, als auch im Kreis das Leben auf Null zurückgeführt werden musste. Im Rückblick gesehen sei man jedoch „gut durchgekommen“ und widme sich weiteren wichtigen Zukunftsaufgaben wie die Glasfaser-Verlegung, die nach vielen Problemen nun zu Ende geführt werde. Auch auf den Kreis Bad Dürkheim kämen weitere erhöhte Kosten zu, besonders bei den Kindertagesstätten, dem Öffentlichen Personennachverkehr und den Zinsen, was zu einem defizitären Haushalt führe. Dennoch würden die Umlagen nicht erhöht werden und die Schulsanierungen würden weitergeführt. Allein die Sanierung der Sporthalle der Realschule plus Am Speyerbach in Lambrecht werde drei Millionen Euro erfordern. „Wir sitzen alle in einer kommunalen Gemeinschaft“ führte Reinhold Niederhöfer aus.
Aus der Landespolitik berichtete Landtagsabgeordneter Claus Schick, der die Übergriffe auf Polizeibeamte in Trier scharf verurteilte und auf die notwenige Hilfe für die Ukraine hinwies. Flüchtlinge würden aufgenommen, viele von ihnen seien bereit, sich zu integrieren. Bei der Abstimmung mit den Partnern sei man auf dem richtigen Wege. Es werde auch Hilfe für die Erdbebenopfer geleistet. Claus Schick berichtete, dass es ihm gelungen sei, das fehlende Hauptkabel im Bereich Lindenberg im Rahmen der Glasfaserversorgung schneller als gedacht auf den Weg zu bringen. Die angekündigte europaweite Pflanzenschutz-Verordnung sei für den Gemüseanbau in der Vorderpfalz schädlich und müsse modifiziert werden. Mit den beiden Politikern aus dem Kreis und dem Land diskutierten einige Gäste, dabei ging es auch um die Zukunft des Helmbachweihers, wobei es auch unterschiedliche Meinungen gab.
Zahlreiche Gäste waren zum Heringsessen begrüßt worden, darunter der SPD-Gemeindeverbands-Vorsitzender Erich Pojtinger und weitere Genossen aus dem Tal, Stadtbürgermeister Karl-Günter Müller und eine SPD-Abordnung aus Haßloch. Der Dank galt den Helferinnen und Helfern bei der Vorbereitung und dem Service von 75 Portionen Heringen, dem bereitgestellten Quark und für die Zubereitung der 20 kg Kartoffeln.