Der Tag der Muttersprache in der Grundschule Lambrecht zeigte eindrucksvoll, wie Sprache Brücken baut. Die Kinder erfuhren, worin sich eine Muttersprache, eine Zweitsprache und eine Fremdsprache unterscheiden.
Sprachen verbinden, öffnen Türen und erzählen Geschichten. Das zeigte sich eindrucksvoll am Tag der Muttersprache in der Grundschule Lambrecht. Gemeinsam mit den Zehntklässlern der Realschule Plus, die von deren Lehrkräften Tosca Tantalo und Robert Guth angeleitet wurden, feierten die 180 Grundschulkinder die sprachliche Vielfalt ihrer Schule.
In der geschmückten Turnhalle begann der besondere Tag mit einer Begrüßung durch die Schulleiterin Anke Weiland. In ihrer Rede betonte sie die immense sprachliche Vielfalt weltweit „rund 7.000 Sprachen gibt es auf der Erde, 16 davon werden in der Grundschule Lambrecht gesprochen. Jedes unserer Kinder hat eine Muttersprache“, erklärte sie. „Aber bei 78 von ihnen ist die Muttersprache nicht Deutsch. Die Muttersprachen unsrer Schulkinder reichen von Russisch, Polnisch und Englisch über Sorani, Dari und Portugiesisch bis hin zu Kurdisch und Rumänisch.“
Die Kinder erfuhren zudem, worin sich eine Muttersprache, eine Zweitsprache und eine Fremdsprache unterscheiden. Muttersprache sei die Sprache, die man von Geburt an lernt und in der man sich zu Hause fühlt. Eine Zweitsprache werde oft früh im Umfeld oder in der Schule gelernt, während eine Fremdsprache erst später hinzukomme.
Nach der Eröffnung teilten sich die Kinder in Sprachgruppen auf. Die Zehntklässler hatten mehrsprachige Bilderbücher vorbereitet und lasen sie den Grundschülern vor. Gemeinsam wurden einfache Sprachspiele gespielt, und die Grundschüler durften einige Begriffe in neuen Sprachen lernen. „Es ist toll zu sehen, wie neugierig die Kinder sind und wie stolz sie ihre eigene Sprache vorstellen“, freute sich Lehrerin Tosca Tantalo.
Besonders schön war die Interaktion zwischen den älteren und jüngeren Schülern: Viele Grundschüler konnten nicht nur neue Wörter lernen, sondern auch selbst anderen etwas aus ihrer Muttersprache beibringen. „Die positive Vorbildfunktion unserer großen Schülerinnen und Schüler für die Grundschulkinder ist beachtlich,“ ergänzte Lehrer Robert Guth
„Aber auch für unsere Schüler ist es eine tolle Erfahrung gewesen. Sie waren zum Teil sehr aufgeregt und im Nachhinein stolz auf sich, weil sie die Aufgabe so gut gemeistert haben. An solchen Herausforderungen können sie in ihrem letzten halben Jahr bei uns nochmal wachsen.“
Zum krönenden Abschluss des Tages hatten die Eltern ein beeindruckendes internationales Fingerfoodbuffet vorbereitet. Es zeigte, dass dieser Tag auch für die Eltern eine Herzenssache war. Von russischen Pirjaniki über portugiesische Mandeltorte bis hin zu Pfälzer Wurstsalat die Kinder konnten sich durch die kulinarische Vielfalt der Welt probieren. Während des Essens wurde weiter über Sprachen gesprochen, Lieder gesungen und Wörter ausgetauscht.
Der Tag der Muttersprache in der Grundschule Lambrecht zeigte eindrucksvoll, wie Sprache Brücken baut. „Sprache ist der Schlüssel zur Welt“, fasste Schulleiterin Anke Weiland zusammen und „heute wurden unseren Kindern viele Türen geöffnet.“
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Bei einem internationalen Fingerfoodbuffet wurde der kulinarische Abschluss des Tages der Muttersprache gefeiert.