Otterberg – In der eindrucksvoll gefüllten Abteikirche erlebte das Publikum am Sonntag, dem 15. Juni 2025, ein musikalisches Ereignis von besonderer Tiefe: Unter der Leitung von Uwe Farke erklang Felix Mendelssohn Bartholdys monumentale Sinfonie-Kantate „Lobgesang“, eingebettet in ein Konzertprogramm, das mit Gabriel Faurés feinfühligem „Cantique de Jean Racine“ eröffnet wurde.
Schon die erste Komposition des Abends berührte durch ihre lyrische Klarheit und feierliche Ruhe. Die Chöre – die Ökumenische Kantorei Bännjerrück Kaiserslautern sowie die Nordwestpfälzische Kantorei unter der Einstudierung von Ulrike Melzer – bewiesen vom ersten Ton an eindrucksvolle klangliche Geschlossenheit und gestalterische Tiefe. Begleitet von der feinfühligen Kammerphilharmonie Saar entstand ein ausgewogenes Zusammenspiel, das sich durch das gesamte Konzert hindurch fortsetzte.
Der Hauptteil des Abends galt Mendelssohns 2. Sinfonie „Lobgesang“, einem Werk, das die Grenzen zwischen Sinfonie und geistlicher Kantate auflöst. Eindrucksvoll und durchdacht führte Dirigent Uwe Farke durch das große Werk mit Orchester, Chor und Solisten, das musikalisch die Themen Gottes Lob, Treue und Errettung aus der Finsternis eindringlich behandelt.
Die Solisten Sibylle Neumüller und Antonietta Jana (Sopran) sowie Dominik Heil (Tenor) überzeugten mit klaren Stimmen, ausdrucksstarker Interpretation und berührender Präsenz.
Besonders das zentrale Thema der Befreiung aus der Finsternis ins Licht wurde nicht nur musikalisch greifbar, sondern auch emotional spürbar.
Mendelssohns Musik, einst umstritten, offenbarte sich in Otterberg als kraftvolle, hoffnungsvolle Botschaft – getragen von einer harmonischen Verbindung zwischen Solisten, Chor und Orchester. Das Publikum dankte mit lang anhaltendem Applaus und stehenden Ovationen.
Die Abteikirchenkonzerte Otterberg bestätigten auch in dieser Ausgabe ihren Ruf als herausragende Plattform für protestantische Chormusik auf höchstem Niveau. Ein Abend, der geistlich wie musikalisch tief bewegte – und der zeigt, welche Strahlkraft musikalisches Engagement in der Region entfalten kann.