Seit mehr als zwei Jahren leitet Traudel Bachmann im Bürgerhaus die Strick- und Häkelstunde für Kinder im Grundschulalter. An jedem Dienstagnachmittag gab es im Bürgerhaus ein Stelldichein von begeisterten Händen, die das geschickte Hantieren mit Wolle und Nadel lernen, üben und immer wieder verbessern wollten. „Nach allen den Übungsstunden haben die Kinder es schon sehr weit gebracht. Mit der Fertigkeit können sich die meisten auch schon sehr gut selbst weiterhelfen. Das war auch das Ziel“, so die Übungsleiterin. Nun geht mit dem Schuljahr auch diese ehrenamtliche Lehr- und Lernstunde für das beliebte Handarbeitsgewerk zu Ende, aber nicht bevor man mal selbst erfahren hat, wo und wie es zu der schönen Wolle überhaupt kommt, mit der man Pullover, Stofftiere und Strümpfe stricken kann. Auf drei Spinnrädern konnten die Kinder mit eigenen Händen erfahren, wie viel Geschick man braucht, um einen Faden zu spinnen. „Um aus einem Bündel echter Schafswolle, nur einmal gewaschen und gekämmt, eine ganze Fadenspindel voll zu machen, braucht man Geduld und jede Menge Übung“, erklärt Edith Liebel, die das Projekt mit unterstützt hat. Allein der leichte Geruch nach Schaf, das natürliche Fett der Wolle, ist für viele eine neue Erfahrung; nicht unangenehm, aber ungewohnt. Mit Eifer fädelten die kleinen Hände die Wolle zu einer dünnen Schnur und die Füße brachten das Spinnrad in Schwung. „Man muss dabei aufpassen, dass das Rad sich auch immer in die richtige Richtung dreht“, weiß Clara, die mit ihren Füßen gerade so das Pedal erreicht. „Das war eine tolle Stunde, eine ganz tolle Erfahrung, dass man das Spinnen mal ausprobieren durfte“, so die einhellige Meinung der Kinder, die sichtlich viel Spaß hatten. Vielen Dank an Traudel Bachmann für das ehrenamtliche Engagement über Jahre hinweg, für die Geduld und das Einfühlungsvermögen, den Schulkindern – Mädchen wie auch Jungs – diese traditionsreiche Handarbeit näherzubringen. Diese kreativen Hobby-Stunden waren alle kostenlos – aber garantiert nicht umsonst.