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Stadt- und Land-Kurier Otterbach-Otterberg
Ausgabe 49/2024
Verbandsgemeinde Aktuell
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Nachrichten aus der Verbandsgemeinde

Schallodenbach: Rad- und Wirtschaftsweg kurz vor Fertigstellung

Der Wirtschaftsweg von Schallodenbach in Richtung Hundeplatz in Verlängerung der Römerstraße wurde inzwischen asphaltiert. Derzeit laufen noch die Restarbeiten zur Herstellung der Bankette

Leiter LBM verabschiedet

Im Rahmen eines großen Festaktes wurde der langjährige Leiter des Landesbetriebes Mobilität durch Ministerin Schmitt verabschiedet. Anwesend waren zahlreiche Landräte, Bürgermeister, Ortsbürgermeister sowie Behördenleiter. Im Namen der Verbandsgemeinden der Westpfalz hatte ich die Gelegenheit, Herrn Lutz für die stets gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zu danken.Während seiner Amtszeit stand er zunächst vor der Herausforderung, mit begrenzten finanziellen Mitteln, aber ausreichendem Personal auch größere Projekte umzusetzen. Heute hat sich die Situation verändert: Zwar stehen mehr Finanzmittel zur Verfügung, doch allein in Kaiserslautern sind aktuell rund 30 Stellen unbesetzt. Dies führt dazu, dass sich viele Straßenbaumaßnahmen erheblich verzögern.

Radweg Gehrweiler- Heiligenmoschel

Die Verbandsgemeinden streben eine stärkere Vernetzung untereinander auch durch Radwege an. Derzeit fehlt jedoch eine Radwegeverbindung in Richtung Rockenhausen. Da der Bau eines straßenbegleitenden Radwegs zwischen Gehrweiler und Heiligenmoschel kaum realisierbar ist, wird aktuell geprüft, ob eine Verbindung über einen bestehenden Wirtschaftsweg geschaffen werden kann. Zu diesem Zweck fand bereits eine Vor-Ort-Besprechung mit den beteiligten Behörden statt.

Grundsteuerreform

Im nächsten Jahr tritt die Grundsteuerreform in Kraft, die auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2018 zurückgeht. Zur Ermittlung der neuen Grundsteuerwerte wurden die Eigentümerinnen und Eigentümer im Kalenderjahr 2022 zur Abgabe entsprechender Steuererklärungen aufgefordert. Die Abgabefrist endete am 31. Januar 2023.

Die Städte und Gemeinden sind für die Festsetzung und Erhebung der Grundsteuer zuständig. Die Grundsteuermessbeträge, die auf Basis der neuen Grundsteuerwerte berechnet werden, werden den Kommunen von den Finanzämtern bis Mitte 2024 übermittelt. Ab dem Kalenderjahr 2025 wenden die Kommunen die neuen Grundsteuermessbeträge erstmals an, um die zu zahlende Steuer festzusetzen und entsprechende Grundsteuerbescheide mit Zahlungsaufforderungen zu versenden. Die Ortsgemeinden streben an, die Reform so weit wie möglich aufkommensneutral umzusetzen. Dies bedeutet jedoch, dass die Hebesätze in den einzelnen Orten unterschiedlich angepasst werden müssen. Für die Bürgerinnen und Bürger wird es in vielen Fällen zu Veränderungen kommen: Während ein Teil der Hauseigentümer von einer Senkung der Steuerlast profitieren wird, müssen andere mit einer Erhöhung rechnen. Die neuen Grundsteuerbescheide werden den Eigentümerinnen und Eigentümern voraussichtlich im Frühjahr des nächsten Jahres zugestellt.

Wissenschaftsrubrik: Elektroauto versus Verbrenner

Heute möchte ich auf das Thema E-Fuels eingehen. E-Fuels werden immer wieder für PKW gefordert. Hier stellt sich die Frage, ob dies tatsächlich sinnvoll ist oder ob es nicht bereits andere Wege gibt. Daher möchte ich einmal die unterschiedliche Argumente für und dagegen aufzählen.

1. Effizienz

E-Fuels: Die Herstellung von E-Fuels ist energieintensiv. Nur etwa 10-15 % der ursprünglich eingesetzten elektrischen Energie kommt letztlich im Fahrzeug an, da die Produktion von Wasserstoff und die Synthese zu E-Fuels hohe Energieverluste verursachen.

Elektroautos (BEVs): Sie sind deutlich effizienter als E-Fuels. Ein Elektroauto kann rund 70-90 % der eingesetzten elektrischen Energie in Antriebsenergie umwandeln.

2. Kosten

E-Fuels: Derzeit sind E-Fuels teuer, da die Produktion in großem Maßstab noch nicht etabliert ist. Ein Liter könnte mehrere Euro kosten, auch langfristig dürften die Kosten aufgrund des hohen Energiebedarfs nicht mit fossilen Brennstoffen konkurrieren können.

Elektroautos: Die Betriebskosten von Elektroautos sind deutlich niedriger, vor allem wegen des günstigeren Stroms und der geringeren Wartungskosten.

3. Infrastruktur

E-Fuels haben hier ein Pluspunkt: Sie könnten in der bestehenden Tankstellen-Infrastruktur genutzt werden und wären daher leicht in bestehende Systeme integrierbar. Auch bestehende Verbrenner könnten damit klimafreundlicher betrieben werden.

Elektroautos: Erfordern ein flächendeckendes Netz an Ladeinfrastrukturen, das in vielen Regionen noch ausgebaut werden muss.

4. Verfügbarkeit und Herstellung

E-Fuels: Die Produktion erfordert großen Mengen erneuerbarer Energie und Wasser. Derzeit gibt es keine signifikante Produktion, und die Markteinführung ist mit hohen Investitionen verbunden. Es gibt derzeit noch nicht genügend Projekte, um auch nur ansatzweise den Bedarf von Deutschland zu decken.

Elektroautos: Die Produktion von Elektrofahrzeugen ist fortgeschrittener. Die Entwicklung der Autobatterien geht in großen Fortschritten voran, so dass Reichweite kein Problem sein dürfte. Schwieriger ist die Verfügbarkeit von verschiedenen Rohstoffen wie Lithium. Inzwischen gibt es aber auch in Deuschland genügend Vorkommen wie z.B. im Oberrheingraben.

5. Umweltverträglichkeit

Elektroautos: Sie verursachen über ihren Lebenszyklus hinweg meist deutlich geringere CO₂-Emissionen, insbesondere wenn sie mit erneuerbarer Energie geladen werden. Die Batterieproduktion hat jedoch derzeit noch einen hohen Ressourcen- und CO₂-Aufwand.

E-Fuels: Sind potenziell klimaneutral, da das CO₂, das bei der Verbrennung freigesetzt wird, wenn es bei der Herstellung aus der Atmosphäre entnommen wurde. Trotzdem verbleiben Schadstoffe wie NOx und Feinstaub, die gesundheitsschädlich sind.

Zusammenfassung

Elektroautos sind derzeit die effizientere und umweltfreundlichere Option für die Mobilitätswende, insbesondere bei ausreichender Verfügbarkeit von erneuerbarem Strom.

E-Fuels könnten in spezifischen Anwendungen wie der Luftfahrt, Schifffahrt oder für bestehende Fahrzeuge sinnvoll sein, wo Elektrifizierung schwierig ist. Sie sind jedoch keine effiziente Lösung für den Massenmarkt im Individualverkehr.

China als wichtigstem deutschem Markt hat das erkannt und setzt daher massiv auf Elektroautos. E-Fuels sind dort kein Thema. Warum trotzdem E-Fuels für PKW gefordert werden, ist aus wissenschaftlicher Sicht nicht nachvollziebar.