Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
in dem Moment, in dem ich diese Zeilen schreibe, ist es draußen richtig kalt. Ich habe das Glück, ein warmes Zuhause zu haben, das mich wohlig empfängt, wenn ich nach einem Spaziergang, dem Einkauf oder der Arbeit zurückkehre. Dafür bin ich dankbar, denn ich weiß, dass keine 2.000 Kilometer entfernt viele Menschen ohne Heizung, Strom und Wasser diesen Winter überstehen müssen. Auch hierzulande fällt es vielen Menschen schwer, die hohen Kosten für Energie zu stemmen. Auch bei uns sitzen Menschen im Kalten, weil sie sparen müssen und es sich nicht mehr leisten können, ihre Wohnung zu heizen. Hohe Lebensmittelpreise tun ihr Übriges, sodass sich immer mehr Bedürftige in ihrer Not an die Tafeln wenden, die ihrerseits den Ansturm schon nicht mehr bewältigen können. Ob in unmittelbarer Nachbarschaft oder in der großen Welt: Eine Krise jagt die nächste und von überall her erreichen uns täglich bedrückende Nachrichten, die einem den Glauben an die Menschheit rauben können.
Und dann schaue ich genauer hin und sehe viele Menschen, die sich uneigennützig dafür einsetzen, die Not anderer zu lindern, seien es Privatleute, die Flüchtlinge bei sich aufnehmen, Menschen, die Hilfstransporte in die Ukraine organisieren, Sprachkurse geben oder sich hier in Otterberg ganz unmittelbar für die Gesellschaft einsetzen.
Spontan fällt mir hier der Waldbauverein ein, der nicht nur den Frühlingsfestplatz im Wald herrichtet, sondern auch die Buden für den Adventsmarkt transportiert. Der Verein KulturArt hat auch in diesem Jahr wieder Weihnachtsbäume an der Hauptstraße aufgestellt, die Instandhaltungstruppe der Initiative „Ich bin dabei“ hat einiges am Jugendtreff renoviert und repariert. Der Werbekreis hat mit der Wallonenmesse in Otterberg ein neues Format gestartet, der Förderverein der Kita Buntspecht konnte wieder Veranstaltungen wie den Kleiderbasar durchführen und der Sportverein hat im Herbst eine Kerwe auf die Beine gestellt. Auch die Chöre und musikalischen Ensembles haben nach der Coronapause wieder mit der Arbeit begonnen und geben ihr Bestes, um ihrem Publikum Freude zu bereiten. Wir merken, dass der Neustart nicht leichtfällt, aber wir merken auch, wie schön es ist, dass das gesellschaftliche Leben dank dieses Engagements wieder Fahrt aufnimmt. Natürlich haben sich auch wieder all jene engagiert, die es seit Jahren tun und von denen es quasi erwartet wird, wie die Kirchengemeinden sowie die Mitglieder im Stadtrat und den Ausschüssen.
Sicherlich ist diese Aufzählung nicht vollständig. Deshalb sage ich an dieser Stelle allen, die sich - egal, in welcher Form - für ihre Mitmenschen engagieren, meinen ganz herzlichen Dank! Sie bereichern unser Miteinander und das Leben in unserer Stadt und darüber hinaus. Sie stehen für die Hoffnung und sind ein Beweis dafür, dass die Menschheit noch nicht „verloren“ ist.
Mit dem guten Gefühl, dass es viele Menschen gibt, die für andere da sind, bereite ich mich auf die Weihnachtstage vor. Ich wünsche auch Ihnen von Herzen, dass Sie die positiven Dinge in diesen Tagen wertschätzen und Weihnachten hoffnungsvoll im Kreise Ihrer Familie feiern können. Dann können wir auch das neue Jahr 2023 mit einer großen Portion an Zuversicht empfangen.