Markierung der Ausgewiesenen von den Bahnhöfen
Von 1918 bis 1930 war die Pfalz französisch besetzt. Als Nachwirkung des verlorenen Ersten Weltkrieges waren die politischen Verhältnisse unstabil. Teile der Bevölkerung sympathisierten mit den Separatisten und waren bereit, mit Frankreich zu kooperieren. Dies endete aber unrühmlich. Die Weimarer Republik bestand auch nur kurze Zeit. Ab 1920 ließen die Besatzungsmächte führende Persönlichkeiten verhaften und verurteilen, um die Bevölkerung einzuschüchtern. So wurde der Arbeiterführer der Reichsbahnwerkstätte Ludwigshafen, Otto Feick, am 15. Juni 1920 verhaftet und im Militärgefängnis Mainz inhaftiert. Gegen diese Verhaftung protestierten 18-20 000 Ludwigshafener. Feick wurde zu Gefängnis verurteilt, aber nach einem halben Jahr entlassen. So erging es etlichen Pfälzern. Anfang 1923 wies die Reichsbahndirektion Ludwigshafen alle Eisenbahner an, in einen passiven Widerstand zu treten. Anweisungen der franz. Militärverwaltung nicht zu befolgen. Daraufhin gab es weitere Verhaftungen und Ausweisungen der Eisenbahner aus der Pfalz, zusammen mit ihren Familien. Dienstwohnungen wurden inklusive Möbel beschlagnehmt. So kam es, dass bis September 1923 rund 5000 Eisenbahner, mit Angehörigen ca 21 000 Personen zwangsweise die Pfalz verlassen mussten. Auch von der Bachbahn.
In einer Ausstellung im Reinhard-Blauth-Museum Weilerbach, Schulstraße 6, ist in 20 Roll-ups die Geschichte 1918-1930 sichtbar und in zusätzlichen Tafeln die regionale Eisenbahnertragödie dargestellt. Öffnungszeiten: Sonntage 23. und 30. April von 15 bis 17 Uhr. Für Eisenbahner zusätzlich am Donnerstag 27. April von 14 bis 17 Uhr