Senior*innenStammtisch

Brief ans Christkind

Liebes Christkind,

kannst Du uns einen einzigen Wunsch erfüllen? Die Türchen an unserem Kalender sind bisher alle aufgegangen, doch wir befürchten, dass das letzte Türchen wieder mal zu bleibt. Lege für uns doch bitte ein gutes Wort bei der Wächterin für Schlüssel und Räume ein; seit zwei Jahren wird uns der Zutritt in „unseren“ Raum verwehrt. Niemand hat mit uns je ein Wort gesprochen oder uns aufgeklärt; aber andere Menschen nutzen regelmäßig den Raum - so scheint es, wenn man durchs Fenster schaut. Lange hat ein alter Kühlschrank im Raum gestanden. Unser höhenverstellbarer Lieblingstisch wurde „versehentlich“ entfernt. Die bunten Sitzsäcke von den Kindern wurden nach einem Wasserschaden, wie wir hörten, nicht wieder ersetzt. Der dafür benötigte Platz wurde anders verwendet. Dafür standen plötzlich zwei Tische vom Bürgerhaus drinnen, die eine Person kaum auf- und abbauen kann. Jetzt sind es sogar vier. Kaum „Spiel“raum für Jugendliche und Ältere. Die Bewegungsfreiheit für Alt und Jung ist ganz reduziert.

Die Wächterin saß bei ihrer Vorstellung sogar an unserer feinen Kaffeetafel und hatte interessiert zugehört. Wir hatten den Eindruck, es hatte ihr damals bei uns gefallen. Kennt sie uns nun nicht mehr? Wir wurden einfach beiseite geschoben, wie ein Möbelstück. Wir fühlen uns jetzt allein, in der Kälte zurückgelassen. Auf der Homepage lasen wir unter Aktuelles, dass wir uns regelmäßig im Jugendraum treffen!?? Das Schild an Tür sagt aber etwas anderes.

Liebes Christkind, wir wollen so gerne wieder zusammenkommen, in einem sauberen Raum beisammensitzen, frischen Kaffee und Kuchen genießen, Geschichten und Musik hören, lachen - so wie es früher einmal war, mehr als 10 Jahre lang. Mache es möglich und öffne auch das letzte Türchen wieder.