Das Miteinander im Blick
Willkommen, bienvenue, welcome: Bürgermeister Ralf Schwarm und die Beigeordneten Jochen Kassel und Ernst Müller (von links).
Die junge Harfenistin Amelie Perumadura.
Der gute gefüllte Saal des Bürgerhauses.
Die Gardetanzgruppe des VfB Reichenbach.
Talkrunde mit den Ortsbürgermeistern Henning Schaumlöffel, Daniel Schäffner, Dirk Wagner, Markus Schick, Kathleen Hielscher, Klaus Urschel, Ralf Heinz und Horst Bonhagen (von links); ganz rechts Bürgermeister Ralf Schwarm.
Showtanzeinlage des VfB Reichenbach.
Einer schöne Tradition folgend, fand auch 2023 am vergangenen Donnerstagabend das Neujahrstreffen der Verbandsgemeinde Weilerbach statt. Der Einladung in die gute Stube Weilerbachs waren viele Bürgerinnen und Bürger gefolgt. Ausgestattet mit einem kleinen Glücksbringer, überreicht von der Schornsteinfegerin Tatjana Will, drängten die Besucher in den Saal des Bürgerhauses, um von Bürgermeister Ralf Schwarm und den Beigeordneten Ernst Müller und Jochen Kassel freundlich willkommen geheißen zu werden.
Die Stehtische waren rasch umlagert, der Begrüßungstrunk und das Laugengebäck heiß begehrt, die Atmosphäre entspannt. Und die Versammelten erwartungsvoll gespannt auf den Ablauf des ersten Neujahrsempfangs des im Dezember 2021 ins Amt eingeführten Bürgermeisters. Auch wenn das Ritual im Großen und Ganzen den tradierten Regeln folgte, Ralf Schwarm setzte ein gestalterisches Novum mit einer Talkrunde, zu der er „seine“ sieben Ortsbürgermeister und eine Ortsbürgermeisterin auf der Bühne versammelte. Im Plauderton griff er einige für die Verbandsgemeinde wichtige Themen auf: Steilvorlagen für Horst Bonhagen (Weilerbach), Ralf Heinz (Kollweiler), Kathleen Hielscher (Eulenbis), Daniel Schäffner (Mackenbach), Henning Schaumlöffel (Schwedelbach), Markus Schick (Rodenbach), Klaus Urschel (Erzenhausen) und Dirk Wagner (Reichenbach-Steegen), die Gelegenheit hatten, über den aktuellen Stand, rückblickend wie vorausschauend, in Sachen Energie, Umweltschutz, Tourismus, Kultur, Digitalisierung, ärztliche Versorgung in den Gemeinden zu informieren. So entpuppte sich die Talkrunde als Format, das Ralf Schwarm auf gutem Weg sieht - zukünftig auch mit anderen Gesprächsteilnehmern, beispielsweise Unternehmern, Vereinsvertretern, Feuerwehr und Jugendlichen.
Eröffnet wurde das Neujahrstreffen musikalisch durch die Harfenistin Amelie Perumadura mit einer Sonate in D-Dur von Jean Baptist Viotti. Auch wenn die Musikerin aus Weilerbach erst 16 Lenze zählt, hat sie auf dem Weg zum künstlerischen Olymp bereit einige wichtige Etappen zurückgelegt. Sie ist mehrmalige Preisträgerin bei „Jugend musiziert“ und hat sich vor wenigen Tagen für den Landeswettbewerb 2023 qualifiziert. Mit ihrem virtuosen Spiel, das sie auch bei einem Flamenco zeigte, begeisterte sie die Zuhörerschaft. Unterhaltende Abwechslung bot die Tanzgruppe des VfB Reichenbach-Steegen unter der Leitung von Sabine Rheinheimer mit Garde- und Showtanzeinlagen, die ganz der fünften Jahreszeit (Karneval) geschuldet waren.
Keinesfalls alles rosig im Land, konstatierte Ralf Schwarm in seiner Ansprache mit Blick auf die Nachwirkungen von Corona und den Krieg in der Ukraine: Lieferengpässe, Fachkräftemangel, insbesondere in den Bereichen der Kliniken und der Pflege, Gasmangellage, enorme Preissteigerungen und Inflation. Schwarm sieht darin eine große Herausforderung auch für die Verbandsgemeinde: Gerade „der Fachkräftemangel ist auch bei den Verwaltungen längst angekommen, ebenso bei den Fachbehörden, Unternehmen etc. mit denen wir zusammenarbeiten. Dies erschwert uns hierdurch die Arbeit, Projekte zügig umzusetzen. Bürokratie wird leider nicht - wie gewünscht und gefordert - abgebaut. Nein, wir als Verwaltung bekommen ständig von außen neue Aufgaben, die es zu erledigen gilt. Als ehemaliger Handwerker, der Agieren und Handeln möchte, darf ich Ihnen versichern, dass dies nicht immer einfach ist. Meinem Anspruch schnell und unkompliziert zu handeln, versuche ich jedoch trotzdem gerecht zu werden.
Die enormen Preissteigerungen machen sich auch bei unseren Gebäuden bemerkbar. Leider musste ich feststellen, dass wir gerne Werbung für Energie und Klimaschutz betreiben, aber unsere eigenen Gebäude der Verbandsgemeinde in vielen Bereichen Nachholbedarf haben. Ein Nachholbedarf, der einerseits hohe Investitionen erfordert, aber zum anderen, bedingt durch Lieferengpässe, zurzeit nicht schnell umsetzbar ist. Somit geht es uns wie vielen von Ihnen. Wir müssen erst einmal mit den hohen Energiekosten zurechtkommen.“
Der noch „frische“ Bürgermeister von acht Ortsgemeinden konnte auch Positives berichten. 50 Jahre Jugendfeuerwehr habe man gefeiert und auch den 50. Geburtstag der Verbandsgemeinde 2022; den letzten gemeinsam als Kulturnacht mit vielen Gästen in den Ortsgemeinden. Ein Indiz für Schwarm, dass der Zusammenschluss der einzelnen Ortsgemeinden gelungen ist, dabei deren „Identität zu erhalten und sie so miteinander zu verbinden, dass eine große und starke Verbandsgemeinde daraus erwachsen ist, in der nun 14.930 Einwohner leben“. Überhaupt maß Ralf Schwarm dem „Wir“, dem „Miteinander“ große Bedeutung zu: „Denn wichtiger denn je ist die Gemeinschaft, der gegenseitige Austausch, das Reden und auch das Feiern.“
Herzliche Dankesworte fand er für alle „die in unseren Ortsgemeinden unserer Verbandsgemeinde aktiv sind und uns damit eine lebens- und liebenswerte Verbandsgemeinde Weilerbach ermöglichen“.