Purpur-Knabenkraut (Foto: Kreisverwaltung)
Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz finanziert Entwicklung mit Ersatzzahlungsgeldern
Kalkmagerrasen sind wahre Schatzkammern der Artenvielfalt.Sie wirken unscheinbar, doch sie gehören zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Diese lichtdurchfluteten, nährstoffarmen Trockenrasen sind wahre Hotspots der Biodiversität. Sie zeichnen sich vor allem durch eine große Vielfalt an Pflanzen- und Insektenarten aus. Daher kommt ihnen für die Erhaltung der Artenvielfalt eine herausragende Bedeutung zu.
Was Kalkmagerrasen so besonders macht, ist ihre Entstehung durch traditionelle Nutzung – etwa extensive Beweidung oder regelmäßige Mahd. Diese Formen der Landnutzung verhinderten einst, dass die Flächen verbuschten oder zu Wald wurden. Doch heute geraten Kalkmagerrasen zunehmend unter Druck: Durch Aufgabe traditioneller Bewirtschaftung und landwirtschaftliche Intensivierung einhergehend mit einem gestiegenen Nährstoffeintrag verschwinden diese wertvollen Biotope vielerorts. Ihre Erhaltung ist daher ein Anliegen des Naturschutzes.
Deshalb hat die untere Naturschutzbehörde des Eifelkreises Bitburg-Prüm ein Projekt initiiert, um Kalkmagerrasen in der Nähe von Dockendorf dauerhaft zu entwickeln. Teile des Projektgebietes gehören zum Biotopkomplex der Scharrenbiotope an der Ostflanke des Bedhards und sind bereits gesetzlich geschützt. Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit, die angrenzenden Flächen in diesem Sinne weiterzuentwickeln. Die Flächen stellen zum Teil aufgeforstete Scharren/Kalkmagerrasen mit Orchideen im Unterwuchs dar. Mit gezielten Maßnahmen wie die komplette saubere Räumung, Fräsen der Baumstubben und Mahd oder Beweidung wird hier Kalkmagerrasen entwickelt. Selbstredend ist, dass auf jegliche Düngung und Eintrag von Pestiziden oder Herbiziden verzichtet wird.
Die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz bewilligte 51.830 Euro für dieses Projekt des Eifelkreises Bitburg-Prüm.