Die Energiewende beginnt auf dem eigenen Dach – oder sogar am Balkon. Immer mehr Haushalte im Eifelkreis setzen auf Photovoltaik (PV), um ihren Strom selbst zu erzeugen. Doch lohnt sich das wirklich? Und was ist besser geeignet– die Dachanlage oder ein Balkonkraftwerk?
Photovoltaik auf dem Dach – die große Lösung
Ein typisches Einfamilienhaus mit Südausrichtung bietet oft Platz für 6–8 kWp installierte Leistung. Damit lassen sich jährlich rund 6.000–8.000 kWh Strom erzeugen – mehr als der Bedarf eines durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalts (ca. 4.000 kWh).
Beispiel: Familie Müller aus Prüm betreibt eine 8-kWp-Anlage und produziert damit ca. 8.000 kWh im Jahr. Rund 30–40 % davon nutzt sie selbst, der Rest wird eingespeist. Durch Eigenverbrauch und Einspeisevergütung spart sie rund 1.200 € jährlich. Die Investitionskosten (inkl. Speicher) liegen bei ca. 13.000–17.000 €. Die Anlage rechnet sich bei steigenden Strompreisen nach etwa 8-12 Jahren (abhängig von Anschaffungskosten, laufenden Betriebskosten, Strompreis und jährlichem Stromverbrauch). Die Laufzeit einer Photovoltaikanlage beträgt in der Regel ca. 25-30 Jahre.
Ist Ihr Dach geeignet?
Im Solarkataster Rheinland-Pfalz können Sie mit wenigen Klicks prüfen, ob sich Ihr Dach eignet: www.energieatlas.rlp.de Solarkataster
Balkonkraftwerke: Einstieg zum kleinen Preis
Nicht jeder wohnt im eigenen Haus. Für Mieter oder Haushalte mit kleinem Budget sind Balkonkraftwerke eine einfache Einstiegsmöglichkeit. Solche Mini-PV-Anlagen lassen sich direkt an die Steckdose anschließen.
Beispiel: Frau Schneider aus Bitburg hat ein 800-Watt-Balkonkraftwerk für 450 € auf ihrem Südbalkon installiert. Die Anlage erzeugt ca. 800 kWh jährlich Strom (bei optimaler Ausrichtung ohne Verschattung). Bei einem Strompreis von 35 ct/kWh und 80 % Eigenverbrauch spart sie rund 224 € pro Jahr. Die Investition amortisiert sich nach ca. 2 Jahren.
Klimaschutz mit lokalem Mehrwert
Ob große oder kleine Anlage – jede selbst erzeugte Kilowattstunde spart CO₂ und macht unabhängiger von fossilen Energien. Gleichzeitig stärkt die private Stromerzeugung die regionale Wertschöpfung: Installation, Wartung und Beratung kommen oft von Handwerksbetrieben aus der Region.
Fazit
Strom selbst zu erzeugen ist heute einfacher und lohnender denn je. Wer über ein geeignetes Dach oder einen sonnigen Balkon verfügt, kann seine Stromkosten senken und aktiv zum Klimaschutz beitragen.
Weitere Infos und Tools finden Sie unter:
https://bitburg-pruem.klimaschutzportal.rlp.de