Foto: Naturpark Südeifel/Charly Schleder.
Streuobstwiesen sind landschaftsprägend für den Naturraum der Südeifel. Besonders im Naturpark Südeifel sind Naturparkgemeinden in Ortslagen mit typischen Streuobstgürteln anzutreffen, außerdem gibt es in der Region Obstkeltereien und Obstbrennereien. In Zeiten des Klimawandels ist das Islek für Neuanlagen und Erweiterung von Obstwiesen ein ausgesprochen guter Standort.
Die Naturparke Süd- und Nordeifel haben im Jahr 2013 die Initiative „Rettet die Streuobstwiesen!“ gestartet, um auf den damals schlechten Zustand der Streuobstwiesen aufmerksam zu machen. Seitdem haben beide Naturparke das Thema Streuobst in die breite Öffentlichkeit gebracht, beispielsweise durch die Unterstützung der Streuobstwieseneigentümer bei der Pflanzung und Schnittpflege von Obstbäumen. In den drei Jahren von 2022 bis 2024 wurden insgesamt 1.329 Obstbäume im Naturpark Südeifel fachgerecht geschnitten und 469 neu gepflanzt.
Auch die deutsche UNSESCO-Kommission hat die Bedeutung von Streuobst erkannt. Am 19.03.2021 wurde der Streuobstanbau in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Immaterielles Kulturerbe umfasst kulturelle Traditionen, die von Generation zu Generation weitergegeben und entwickelt werden. Dieser Status attestiert dem Streuobstbau seine Wichtigkeit als erhaltungs- und förderungswürdige Kulturform. Seit 2024 ist auch Viez immaterielles Kulturerbe, 2025 wurde die Handwerkliche Brennkunst in das Verzeichnis aufgenommen.
Der Erhalt von Streuobstbeständen bietet außerdem eine ausgezeichnete Möglichkeit den Ressourcenwert der Landschaft zu wahren, Klima, Grundwasser und Artenvielfalt zu schützen. Denn auf einer Streuobstwiese sind mehr als 3.000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten zu finden. Darüber hinaus wird gleichzeitig ein hochwertiges regionales Naturprodukt genutzt und damit regionale Identität gestiftet. Veranstaltungen rund um Streuobst sowie eine kostenlose Streuobstbroschüre bietet der Naturpark Südeifel unter www.naturpark-suedeifel.de an.