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Kreis Bitburg-Prüm
Ausgabe 38/2024
Allgemeine Mitteilungen
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Naturschutzstiftung der Kreissparkasse Bitburg-Prüm bewilligt Fördermittel für vier Naturschutzprojekte im Eifelkreis

Wir genießen die Natur. Wir wandern, klettern oder fahren gerne Rad. Nicht nur viele Tourismusregionen haben sich das „Naturerlebnis“ auf die Fahnen geschrieben. Auch viele Kommunen haben erkannt, dass eine intakte Natur und Landschaft zum Standortfaktor für die heimische Bevölkerung und Ansiedlungswillige geworden ist. Dafür muss man aber auch etwas aktiv tun - oder sogar manchmal sein lassen. Oft sind es im Bereich Natur- und Umweltschutz die kleinen Dinge, die einen großen Effekt erzielen. Hier setzt die Naturschutzstiftung der Kreissparkasse Bitburg-Prüm mit der Bereitstellung von Zuschüssen für die Pflege von Natur und Landschaft sowie den Schutz heimischer Tier- und Pflanzenarten an. Denn alljährlich stellt sie Fördermittel für Naturschutzprojekte zur Verfügung.

In diesem Jahr hat sie vier Anträge der unteren Naturschutzbehörde des Eifelkreises Bitburg-Prüm mit Fördermitteln bedacht. Dabei handelt es sich inhaltlich um sehr unterschiedliche Vorhaben, die das breite Handlungsspektrum des Naturschutzes widerspiegeln.

Im Einzelnen handelt es sich um folgende Projekte:

Erhaltung der Halbtrockenrasenflächen auf Malscheid/Speicher:

Als Halbtrockenrasen werden wiesenähnliche Bestände auf kalk- oder basenreichen, meist flachgründigen trockenwarmen Standorten bezeichnet. Diese Flächen sind in der Regel sehr reich an Pflanzenarten, die wiederum als Nahrungsquelle für eine Vielzahl von Insektenarten dienen – also ein Eldorado für viele Tier- und Pflanzenarten. Die Besonderheit solcher Flächen ist, dass sie sich infolge der regelmäßigen Beweidung (v. a. mit Schafen und Ziegen) oder Mahd entwickelt haben. Deshalb ist es vonnöten, diese Bewirtschaftung weiterhin aufrecht zu erhalten. Hier setzt das Naturschutzprojekt an, indem die Pflege der Flächen gesichert wird.

Vergitterung ‚Schwarzes Loch‘ – Fledermausstollen bei Dahnen:

Im Naturschutzgebiet „Mittleres Ourtal zwischen Dreiländereck u. Rellesmühle“ liegt ein ehemaliger Stollen, der sich zu einem Quartier für verschiedene geschützte Fledermausarten entwickelt hat. Die Quartierseignung leidet jedoch erheblich durch den unbefugten Zutritt von Besuchern/Störern. Und wer wird schon gerne im Schlaf gestört? Mit einer artgerechten, zerstörungsresistenten Vergitterung soll dieses Refugium der Fledermäuse langfristig geschützt werden.

Erhaltung des Biotopkomplexes „Tongruben bei Speicher“:

Hier handelt es sich um einen kulturhistorisch bedeutsamen Biotopkomplex als Zeugnis des Jahrhunderte alten Tonabbaus. Besonderer Schutzzweck des Naturschutzgebietes ist insbesondere auch der Schutz und die Erhaltung der Stillgewässer mit Röhrichtzonen und temporären Kleingewässer wegen deren regionaler Bedeutung für den Biotopschutz und die Biotopvernetzung.

In diesem Biotopkomplex liegt ein Weiher im Wald, der im Laufe der Jahrzehnte zunehmend verschlammt und verlandet ist, da er stark von Bäumen und Sträuchern überschirmt wurde und es alljährlich zu erheblichem Laubeintrag kam. Damit hat er seine besondere Funktion im Naturhaushalt, insbesondere auch für die bedrohte Amphibienwelt, weitestgehend verloren. Um das vorhandene Wiederbesiedlungspotenzial durch naheliegende Wasserflächen zu nutzen, soll im Rahmen des Projektes neben der Freistellung der ufernahen Bereiche eine Entschlammung des Weihers mit naturnaher Ufermodellierung erfolgen.

Streuobstwiesenprojekt im Tettenbusch Prüm:

Aufbauend auf einem Vorgängerprojekt, bei dem eine zugewucherte und überalterte Obstbaumwiese durch Altbaumschnittpflege wieder reaktiviert wurde, ist geplant, diese Streuobstwiese in der Nähe des Forstamtes Prüm durch weitere neue Hochstämme alter, heimischer Sorten zu ergänzen.

Für die Projektumsetzung werden Fördermittel in Höhe von insgesamt 17.000 EUR bereitgestellt.

So sehr die Projekte sich unterscheiden, so sehr eint sie die gemeinsame Zielsetzung: Schutz und Pflege unserer heimischen Natur- und Kulturlandschaft. Den Nutzen haben nicht nur die Tier- und Pflanzenwelt, sondern auch wir Menschen.