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Kreis Bitburg-Prüm
Ausgabe 40/2025
Allgemeine Mitteilungen
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Wege zum Schutz vor häuslicher Gewalt: Große Resonanz zur Fachtagung „Perspektiven von Gewalt“

Foto: KV Bernkastel Wittlich

Auf überwältigende Resonanz traf die Fachtagung „Perspektiven von Gewalt: Frauen – Kinder – Institutionen“ des Regionalen Runden Tisch Eifel gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen Gleichstellungsbeauftragten der Landkreise Bernkastel-Wittlich, Vulkaneifel, Trier-Saarburg, Cochem-Zell und des Eifelkreises Bitburg-Prüm.

Rund 140 Fachkräfte aus Polizei, Justiz, Jugendämtern, Beratungsstellen, Frauenhäusern sowie weiteren Institutionen und Betroffenen kamen kürzlich zusammen, um die komplexen Dynamiken häuslicher Gewalt aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten. Andreas Hackethal, Landrat des Kreises Bernkastel-Wittlich, eröffnete die Veranstaltung und unterstrich die Bedeutung eines starken, regionalen Netzwerks im Kampf gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen. Für die Moderation sorgte Beate Stoff, Büro Plan B, die mit ihrer langjährigen Expertise im Bereich Interventionsprojekte, die Fachtagung lebendig und fachlich fundiert leitete.

"Den bewegenden Auftakt bildete der Bericht von Svenja Beck, Autorin und Überlebende zweier Femizid-Versuche. Sie schilderte eindringlich, warum Gewaltbeziehungen so schwer zu verlassen sind, und gab einen tiefen Einblick in die Opferperspektive. Familienrichter Eugen Birnbaum betonte anschließend die Bedeutung konsequenter Opferrechte und kindgerechter Verfahren bei häuslicher Gewalt. Die Kinder-Interventionsstelle Koblenz zeigte auf, dass das Miterleben von Gewalt eine Form „mentaler Gewalt“ mit oft lebenslangen Folgen ist. Das Frauenhaus Trier machte deutlich: Schutzräume allein reichen nicht – erst durch Begleitung und langfristige Unterstützung gelingt ein sicherer Neuanfang."

Die Fachtagung zeigte eindrucksvoll, dass nur das Zusammenwirken aller relevanten Stellen – Polizei, Gerichte, Jugendämter, Interventionsstellen und frauenunterstützende Institutionen – wirksamen Schutz ermöglichen kann. Die gemeinsame Netzwerkarbeit bleibt daher ein entscheidender Schlüssel im Kampf gegen häusliche Gewalt und wird auch zukünftig mit hoher Priorität fortgesetzt.