„Graue Energie“ bezeichnet die Energiemenge, die bereits vor der Nutzung zum Aufbau eines Gebäudes verbraucht wird – für Herstellung, Transport, Einbau und Entsorgung von Baustoffen. Sie steckt unsichtbar in jedem Ziegel, jeder Dämmplatte und jeder Betondecke. Damit beeinflusst sie die Klimabilanz eines Gebäudes maßgeblich – lange bevor geheizt oder Strom verbraucht wird.
Gerade bei der Entscheidung „Sanierung oder Neubau“ zeigt sich: Wer Bestehendes erhält, schont Ressourcen und Klima. Laut der Initiative „Zukunft Altbau“ ist der Energieaufwand für einen Neubau – besonders in Massivbauweise – mehr als doppelt so hoch wie für die Sanierung eines bestehenden Hauses. Beim Abriss gehen sowohl die verbaute graue Energie als auch wertvolle Materialien verloren, während der Neubau neue Emissionen verursacht – ein doppelter Klimabelastungseffekt.
Einfacher gesagt: Sanieren nutzt, was schon da ist, und reduziert Energie- und Ressourcenverbrauch. Der Neubau punktet zwar mit höchster Effizienz im Betrieb, startet aber mit einem großen „Energie-Rucksack“. Die Herstellung von Beton, Stahl und Dämmstoffen ist energieintensiv, hinzu kommt der Verlust von Bausubstanz durch Abriss. Jede erhaltene Wand, jeder sanierte Dachstuhl bewahrt graue Energie und reduziert den ökologischen Fußabdruck erheblich.
Je nach Zustand des Gebäudes kann eine Sanierung zwar ähnlich teuer wie ein Neubau werden. Betrachtet man aber die Gesamtbilanz über den Lebenszyklus des Hauses, schneidet die Sanierung fast immer besser ab. Natürlich muss immer der Einzelfall geprüft werden: die Sanierungskosten hängen vor allem von Bausubstanz, technischer Ausstattung und dem gewünschten energetischen Standard ab. Eine genaue Begutachtung durch Fachleute ist daher unerlässlich.
Fazit:
Wer nachhaltig handeln will, setzt auf Sanierung statt Neubau. Die energetische Modernisierung spart nicht nur langfristig Energie ein, sondern bewahrt zugleich die in bestehenden Gebäuden gebundene graue Energie. So wird aus einem Altbau ein zukunftsfähiges Zuhause – ressourcenschonend und energieeffizient.
Wie Altbausanierung konkret zum Klimaschutz beiträgt, erfahren Interessierte bei einem Vortragsabend der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm zum Thema Graue Energie am Donnerstag, 20.11.2025 um 19h im DGH Weidingen.
Mehr unter https://bitburg-pruem.klimaschutzportal.rlp.de/vortragsabend-klimaschutz-durch-altbausanierung