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Kreis Bitburg-Prüm
Ausgabe 7/2023
Aus dem Kreisarchiv
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Ein Pastor als Hauptgrund für langwierige Streitigkeiten in Gentingen?

In Gentingen kam es in den 1920er Jahren des letzten Jahrhunderts zu einem mehrere Jahre andauernden Streit zwischen den Einwohnern, die in zwei Parteien gespalten waren. Dabei wurde auch der damalige Gemeinderat gespalten. In den Akten wird die eine Partei, welche von einem Pastor angeführt worden sein soll, als „Beschwerdeführerpartei“ bezeichnet. Der Bürgermeister von Körperich stellte die Besuche des Pastors umgehend ein, nachdem dieser Mann drei Prozesse gegen die Zivilgemeinde gefordert hatte. Der Bürgermeister war davon überzeugt, dass ausgerechnet der Pastor große Schuld an dem damaligen Zwiespalt im Dorf gehabt haben soll.

Zudem lagen mehrere Anzeigen bei der Amtsanwaltschaft Trier gegen Unbekannt wegen böswilliger Entfernung und Verbrennen amtlicher Bekanntmachungen vor. Ein Grund für diese Antipathie gegen staatliche Bekanntmachungen könnte in den persönlichen Beziehungen der Beschwerdeführerpartei zu den aus Bitburg stammenden Limbourg Brüdern gelegen haben. Diese hatten als Köpfe der Separatistenbewegung in der ersten Hälfte der 1920er Jahre versucht, die Gebiete der Eifel von Deutschland abzutrennen und unter französischen Einfluss zu stellen (Archivsignatur 655,194 49).