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Kreis-Nachrichten - Mitteilungen des Landkreises Südwestpfalz
Ausgabe 10/2025
Kreisnachrichten
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Nachgefragt: Weshalb Kindertagespflege?

Elisabeth Ramus-Schlachter mit einem ihrer Tageskinder.

Dass Tageseltern eine wichtige Stütze für Eltern sind, weiß auch Lisa Lang aus Rodalben. Sie bringt ihren zweijährigen Sohn Lucien seit Anfang dieses Jahres nach Waldfischbach-Burgalben zu einer Tagesmutter. „Uns gefällt vor allem die familienähnliche Atmosphäre. Unser Sohn, aber auch wir haben eine feste Ansprechpartnerin und Bezugsperson – gerade so wie in einer Familie. Ob Essen oder Schlafen: Alles klappt super, und wir sind wirklich begeistert“, erzählt sie.

Die Familie entschied sich bewusst für die Kindertagespflege – nicht mangels Kita-Platz, sondern aus freien Stücken. Wenn andere Eltern von Schwierigkeiten bei der Eingewöhnung in der Kita berichten, stellt Lisa Lang fest: „Das gab’s bei uns nicht, mit der Tagesmutter hat alles auf Anhieb gut funktioniert.“ Doch auch ihr Sohn soll irgendwann in die Kita wechseln. „Wir sehen in der Zeit bei der Tagesmutter eine optimale Vorbereitung für den Kindergarten“, berichtet sie zufrieden.

Elisabeth Ramus-Schlachter aus Rodalben ist schon seit Jahrzehnten als Tagesmutter tätig. „1987 kam das erste Kind zu mir, das weiß ich noch wie heute“, erzählt sie. Seitdem hat sie nach eigenen Worten mehr als 100 Kinder betreut. Zu vielen – inzwischen sind etliche erwachsen – hält sie noch heute Kontakt, sogar bis nach Amerika. „Ich kann mir keine schönere Tätigkeit vorstellen“, sagt sie über ihre Arbeit als Tagesmutter, von der auch die eigenen Kinder und Enkel profitierten.

Derzeit betreut sie fünf Kinder zwischen einem und drei Jahren, bis diese in den Kindergarten wechseln. „Wir spielen, lesen, machen Puzzles, singen, tanzen, sind draußen im Garten“, erzählt sie und schwärmt ebenfalls vom familiären Verhältnis, das die Kinder in der Tagespflege erleben. „Sie wachsen untereinander wie Geschwister auf.“

Genau das sei es, was auch die Eltern an der Tagespflege schätzten. Grundvoraussetzung: „Das Vertrauen der Eltern muss da sein, und die Chemie muss stimmen. Über die Jahrzehnte gab es keinen Fall, in dem das nicht so war“, schaut Elisabeth Ramus-Schlachter zurück. Ihr schönstes Kompliment: Wenn Erwachsene, die sie schon als Kind betreute, zu ihr kommen und heute wie damals versichern: „Ich werde dich nie vergessen!“