Wenn die Temperaturen steigen, steigen auch die Gesundheitsrisiken. Das Gesundheitsamt informiert zu vorbeugenden Maßnahmen.
Am vergangenen Wochenende war es zum ersten Mal für diesen Sommer soweit: Der Deutsche Wetterdienst warnte vor einer starken Wärmebelastung. Dieses Phänomen sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, möchte das Gesundheitsamt der Kreisverwaltung Südwestpfalz vermitteln. Denn es birgt viele Risiken für die eigene Gesundheit. Seit letztem Jahr arbeitet die Behörde daher an einem Hitzeaktionsplan.
Immer mehr heiße Tage
„Wir verzeichnen immer mehr Sommertage beziehungsweise heiße Tage“, bestätigt Isabelle Kost, die beim Gesundheitsamt das Thema Hitzevorsorge verantwortet. Zählte man im Landkreis zwischen 1950 und 1980 durchschnittlich jedes Jahr 29 Tage mit Temperaturen über 25 Grad – so ist ein „Sommertag“ wetterkundlich definiert – so sind es seit den 1990er Jahren nun durchschnittlich 46 solcher Tage; ein Anstieg von fast 60 Prozent. Noch gravierender ist der Anstieg bei den „heißen Tagen“ mit Temperaturen über 30 Grad: Hier wurden früher durchschnittlich sechs Tage pro Jahr gezählt; inzwischen sind es elf - fast eine Verdopplung also.
Vielfältige Belastungen
Und das hat Konsequenzen: „Hitze ist eine Belastung für den Körper“, betont Isabelle Kost. Das betrifft den Kreislauf allgemein, kann sich aber auch auf den Stoffwechsel oder den Hormonhaushalt auswirken. Durch die Hitze erhöht sich außerdem die Pollenkonzentration und die Blühzeit verlängert sich – was Allergiker umso heftiger zu spüren bekommen. Auch die Ozonkonzentration steigt mit zunehmenden Temperaturen – und erhöht die Beschwerden von Menschen mit Lungenkrankheiten. Ältere Menschen, oft gebrechlich und ohnehin geschwächt, leiden besonders unter der Hitze – zum Teil mit lebensbedrohlichen Folgen: Ärzte und Rettungsdienste verzeichnen bei hochsommerlichen Temperaturen deutlich mehr Patienten.
Negative Langzeitwirkung
Doch auch für augenscheinlich Gesunde bedeutet Hitze und Sonne ein erhöhtes Risiko – mit Folgen, die vielleicht erst Jahrzehnte später deutlich werden: „Jeder längere Aufenthalt in der Sonne erhöht das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken“, so die die Mitarbeiterin des Gesundheitsamts weiter. Und das gelte nicht nur für einen deutlich sichtbaren Sonnenbrand, sondern auch durch die im Laufe des Lebens immer wieder für längere Zeit auf die ungeschützte Haut auftreffende UV-Strahlung – vom Fachmann als „kumulativer Sonnenschaden“ bezeichnet. Isabelle Kost empfiehlt daher zum Schutz vor Hitze und starker Sonneneinstrahlung Sonnenschutz wie Kopfbedeckung und Sonnenmilch zu nutzen. Vor allem Kinder sind besonders gefährdet, weshalb Eltern ein besonderes Augenmerk auf den Schutz vor Sonne bzw. Hitze legen sollten.
Aufklären und sensibilisieren
Ein großer Teil des Hitzeaktionsplans macht daher die Aufklärung aus. Die Leute für die Hitzegefahren sensibilisieren: Das hat sich das Gesundheitsamt auf die Fahnen geschrieben. So war man bei einigen Senioreneinrichtungen im Kreis und den beiden Städten in Pirmasens und Zweibrücken, die ebenfalls zur örtlichen Zuständigkeit des hiesigen Gesundheitsamts gehören. Beim Austausch wurden kurz- und längerfristige Maßnahmen für Risikogruppen an Sommer- und Hitzetagen besprochen. In Kooperation mit dem Klimaanpassungsmanagement der Stadt Zweibrücken beteiligte man sich am Zweibrücker Kindertag oder jüngst bei einem Klimaspaziergang im Rahmen des bundesweiten Hitzeaktionstages Anfang Juni. Mit zahlreichen Apothekern und Ärzten wurde Kontakt aufgenommen, damit diese ihre Kunden und Patienten auf die mögliche Unverträglichkeit von Medikamenten bei Hitze aufmerksam machen – und natürlich wurden und werden den Bürgern Informationen vermittelt, was jeder für sich tun kann, um besser – und weniger gesundheitsschädlich – mit der Hitze umzugehen.
Alle diese und viele weitere Informationen sind im „Hitze-Portal“ des Gesundheitsamts nachzulesen, das im Internet über die Homepage der Kreisverwaltung zu erreichen ist - am einfachsten über die Suchfunktion der Homepage.
Mehr Informationen:
Gesundheitsamt Landkreis Südwestpfalz,
Isabelle Kost, Telefon 06331 809-395,
E-Mail i.kost@lksuedwestpfalz.de