Am Wanderparkplatz an der L 487 zwischen Rodalben und Clausen beginnt der Themenwanderweg „Frauen gehen ihren Weg“.
Adelheid Kuhnle
Nikola Löckelt
Hedwig Kömmerling
Agnes Müller
Sieghild Mueller
„Frauen gehen ihren Weg“ – so lautet der Titel eines neuen Themenwanderwegs, der auf Initiative des Frauenforums Südwestpfalz rund um den Hilschberg bei Rodalben entstanden ist. Der Weg zeigt Geschichten von besonderen Frauen, die in der Südwestpfalz gelebt und gewirkt haben. Auf sieben Info-Tafeln werden die historischen Persönlichkeiten aus den Bereichen Soziales, Arbeitsleben, Weiterbildung, Wissenschaft und Religion vorgestellt.
Ausgewählt wurden die sieben Frauen und ihre Lebensgeschichten von den Mitgliedern des Frauenforums Südwestpfalz. Diese sprachen auch die Texte der Audio-Dateien ein, die über die Info-Tafeln vor Ort hinaus auf der Homepage des Frauenforums weitere Informationen über das Wirken der sieben Hauptpersonen vermitteln. Mittels QR-Code an den jeweiligen Info-Tafeln können auch während der Wanderung die erweiterten Informationen aus dem Internet abgerufen werden.
Start der etwa drei Kilometer langen thematischen Wanderung ist am Wanderparkplatz an der L 487 zwischen Rodalben und Münchweiler. Dort steht bereits die erste Stele mit grundlegenden Informationen zu der Tour. Etwa 150 Meter weiter ist auf der nächsten Tafel die erste Frau gewürdigt: Adelheid Kuhnle, von 1954 bis 1962 Geschäftsführerin der „Libelle“-Schuhfabrik in Waldfischbach-Burgalben, einer der größten Schuhfabriken der Region. Die nächste Info-Tafel ist Schwester Nikola Löckelt gewidmet, die über 44 Jahre in Contwig in der Kinderbetreuung aktiv war und darüber hinaus als Organistin und Leiterin des Kirchenchors die Gemeinde prägte. Professorin Dr. Dr. Hedwig Kömmerling, Nichte des Nobelpreisträgers Max Planck, ist an der dritten Station gewürdigt. Sie war die Visionärin einer neuen Gesellschaft, in der Frauen in allen Bereichen des öffentlichen Lebens mitreden und mitgestalten können und lebte dies auch vor: Als erste europäische Frau reiste sie in den 1930er Jahren zu Studienzwecken alleine ins Ausland. Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie maßgeblich an der Gründung des Frauenrings in Pirmasens und der Gründung des Landesverbands beteiligt. Die vierte Info-Tafel beschreibt das Wirken von Agnes Müller (Wahlbacherhof), der langjährigen Vorsitzenden des Kreisverbands der Landfrauen. Sie engagierte sich mehr als 30 Jahre ehrenamtlich für die Frauen im ländlichen Raum und baute u.a. die Weiterbildung mit den damaligen Landwirtschaftsschulen auf. Die fünfte Tafel erinnert an Dr. Sieghild Mueller (Pirmasens), die sich insbesondere der weiblichen Opfer häuslicher Gewalt annahm und hierzu die Frauenzufluchtstätte Pirmasens gründete, deren Leiterin sie 16 Jahre lang war. Für ihr Engagement erhielt sie neben Verdienstabzeichen auf Bundes- und Landesebene als erste Frau auch die Ehrenbürgerwürde der Stadt Pirmasens. Tafel 6 rückt Maria Anna Lickteig in den Mittelpunkt, die ihr gesamtes Leben dem Bau einer Wallfahrtsstätte auf dem Rosenberg – und damit verbunden der Beschaffung entsprechender Geldmittel - widmete. Wallfahrtskirche und Stifterhaus wurden 1912 eingeweiht. Zwei Jahre danach starb die gottesfürchtige Frau. Die siebte Tafel erinnert an die Rodalber Grünesputschefrauen und die Kienholzfrauen aus Münchweiler, die durch ihren Handel nicht nur Wirtschaftssinn bewiesen, sondern durch ihre Einnahmen auch einen wesentlichen Beitrag dazu leisteten, dass ihre Familien überleben konnten.
Gestaltet und umgesetzt wurde der Themenwanderweg durch das Frauenforum Südwestpfalz - ein überparteilicher, ehrenamtlicher Zusammenschluss von Frauen, koordiniert von der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Südwestpfalz, Susanne Morsch. Anliegen des Frauenforums ist es, Lebenswelten und Leistungen von Frauen sichtbar zu machen, Veränderungen anzustoßen und Benachteiligungen abzubauen. Unterstützt wurde das Projekt von der Berufsbildenden Schule Rodalben, der Schülerfirma BBS Kreativ e.V. Pirmasens, der Verbandsgemeinde Rodalben, der Stadt Rodalben, dem Forstamt Westrich, dem Offenen Kanal Südwestpfalz, dem Bezirksverband Pfalz und dem Landkreis Südwestpfalz.
Mehr Informationen im Internet unter www.frauenforum-suedwestpfalz.de.