Bei der Kick-off-Veranstaltung des Projekts „Bioenergie-Strategie Südwestpfalz (BiSS): von links Steffen Schwan und Michael Müller (beide IfaS), Projektleiterin Mareike Schunk, Christian Mühlbauer (Leiter der Abteilung Bauen und Umwelt) und Yvonne Knapstein (team ewen).
Vor einigen Tagen fand die Kick-off-Veranstaltung des Projekts „Bioenergie-Strategie Südwestpfalz (BiSS)“ statt. Zu diesem Anlass kamen Vertreter der Kreisverwaltung Südwestpfalz, des Instituts für angewandtes Stoffmanagement (IfaS) am Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier sowie des Büros für Konflikt- und Prozessmanagement „team ewen“ zusammen. Nach einem kurzen Kennenlernen wurden die Bewerbung für das Projekt sowie die zu erarbeitenden Inhalte besprochen. Ein Schwerpunkt lag dabei bereits auf dem angestrebten Endergebnis - dem Zukunftskonzept – sowie auf dem Ablauf des Projekts. Dadurch wurde ein gemeinsamer Wissensstand erreicht und der Startschuss für die Projektphase gesetzt.
Im Projekt „BiSS“ soll die regionale Wertschöpfung durch die Entwicklung einer Strategie zur nachhaltigen Nutzung von Agroforstsystemen, Waldreststoffen und holzartigem Grünschnitt als Rohstoffe für die Wärmeversorgung über Nahwärmeverbünde gesteigert werden. Ziel ist es, neue Berufsperspektiven im ländlichen Raum zu schaffen, die Wertschöpfung in der Region zu halten und gleichzeitig die Klimaschutzbemühungen im Wärmesektor zu unterstützen. Dabei ist eine aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger vorgesehen, um Akzeptanz zu schaffen und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern.
Im vergangenen Jahr hatte sich der Landkreis im Rahmen des zweiten Förderaufrufs im Bundeswettbewerb „Zukunft Region“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie unter dem Thema „Stärkung der Wertschöpfung vor Ort“ erfolgreich für die zweijährige Entwicklungsphase beworben. Ende des Jahres ging der Zuwendungsbescheid über knapp 240.000 Euro ein, was einer Förderquote von 90 Prozent entspricht. Nach dem offiziellen Projektstart im Januar wurde im April die Projektleitung mit Mareike Schunck besetzt. Im selben Monat erfolgte die Ausschreibung für die fachliche Beratung, die an das IfaS vergeben wurde, als auch die Ausschreibung für die Stakeholderbeteiligung. Für die das „team ewen“ den Zuschlag erhielt. Weitere Verbundpartner sind die sieben Verbandsgemeinden des Landkreises, die Energiegesellschaft Südwestpfalz mbH sowie der Rhein-Hunsrück-Kreis. Letzterer fungiert im Projekt als sogenannter „Buddy“, da er bereits umfangreiche Erfahrungen im Bereich Bioenergie gesammelt hat und 2015 als „Energiekommune des Jahrzehnts“ ausgezeichnet wurde. Die Möglichkeit der praktischen Umsetzung der ausgearbeiteten Strategie besteht durch eine Anschlussförderung mit bis zu 1,5 Mio. Dafür kann sich der Landkreis im Sommer nächsten Jahres bewerben.
Da das IfaS aktuell auch das Projekt „Zukunft mit Dorfwerten“ betreut, in dem Strategien zur Stärkung der Resilienz des Landkreises gegenüber Krisensituationen sowie zur Erhöhung der regionalen Wertschöpfung entwickelt werden, können hierdurch Synergieeffekte entstehen. Die beiden IfaS-Vetreter stellten bei der Kick-off-Veranstaltung die bisherigen Ergebnisse des Projekts „Zukunft mit Dorfwerten“ vor.